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IOC-Athletenkommission
"Wahl verkörpert Ostruck"

Die neu zusammengesetzte Athletenkommission wird mit großem Argwohn betrachtet. "Wir wissen, dass Athleten aus diesen Ländern alles andere als klare Stimmen und autarke Stimmen für die Rechte der Athleten sind", sagte IOC-Kenner Thomas Kistner im DLF. Das Image des IOC sieht Kistner als "irreparabel beschädigt".

Thomas Kistner im Gespräch mit Astrid Rawohl |
    Yelena Isinbayeva of Russia reacts in the women's Pole Vault final at the 14th IAAF World Championships in Athletics at Luzhniki Stadium in Moscow, Russia, 13 August 2013.
    Die umstrittene Russin Yelena Isinbayeva ist neu in der IOC-Athletenkommission (picture alliance / dpa / Michael Kappeler)
    Die neu zusammengesetzte IOC-Athletenkommission mit der höchst umstrittenen Russin Yelena Isinbayeva verkörpere einen "Ostruck", analysierte Thomas Kistner: "Wir wissen, dass Athleten aus diesen Ländern alles andere als klare Stimmen und autarke Stimmen für die Rechte der Athleten sind oder waren in der Vergangenheit." Selbst die Deutsche Britta Heidemann bilde da keine Ausnahme. "Bisher ist davon auszugehen, dass sie diesem Harmlosigkeitsprofil als Athletin entspricht, dass sich das IOC wünscht."
    Der Fall Jelena Issinbajewa zeige, wie bestimmte Athleten gezielt in den "Ringe-Clan reingeholt werden". Die Putin-nahe Russin hätte sogar die Meldefrist verpasst, sagte Kistner, aber eine Sondergenehmigung des IOC erhalten.
    Machtapparat IOC
    Das Image des Internationalen Olympischen Komitees sei mittlerweile verheerend und selbst das sei noch geschmeichelt, sagte Kistner: "Dieses IOC hat eine knallharte Geschäftsagenda, die absolut nichts mit den Werten zu tun hat, die seine Geschäftsgrundlage sind. Das Image Bachs und seines IOC ist aus Sicht der freien Welt vor allem durch die Putin-hörige Vertuschungspolitik in Sachen Staatsdoping irreparabel geschädigt worden."
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