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IOC-Entscheidung
"Ich hoffe, dass diese Glaubwürdigkeit zurückkommt"

Am Dienstag hat das IOC eine Entscheidung im Zusammenhang mit dem Russischen Staatsdoping und der Teilnahme des Landes an den olympischen Winterspielen verkündet. Ergebnis: Ausschluss des russischen Olympischen Komitees. Im Dlf-Interview sagt die ehemalige Biathletin Petra Behle, dass sie diese Entscheidung begrüße.

Petra Behle im Gespräch mit Andrea Schültke |
    Die ehemalige Biathletin Petra Behle hält am 10.07.2017 in Marburg (Hessen) die Urkunde von Magdalena Neuner. Im Rahmen der Veranstaltung "50 Jahre Deutsche Sporthilfe" werden die Biathletin Neuner und Formel-1-Rekordweltmeister Schumacher in die "Hall of Fame des deutschen Sports" aufgenommen. Foto: Andreas Arnold/dpa | Verwendung weltweit
    Die ehemalige Biathletin Petra Behle (dpa)
    "Es war jetzt auf alle Fälle mal wichtig, dass zumindest ein Zeichen gesetzt wurde, dass man nicht alles mit sich machen lässt." sagte die ehemalige Biathletin im Dlf-Interview und drückte damit ihr Einverständnis mit der Entscheidung des IOC aus, dass nur saubere russische Athleten und dann auch nur unter neutraler Flagge bei den olympischen Winterspielen in Pyeongchang an den Start gehen dürfen.
    Für Petra Behle stellt diese Entscheidung einen gelungenen Kompromiss dar: Zum einen sei es ein deutliches Zeichen gegen staatlich gefördertes Doping, zum anderen würden saubere Athleten aber nicht von einer Kollektivstrafe getroffen.
    Auch Petra Behle unterlag in olympischen Wettkämpfen Athletinnen aus Russland. Allerdings stelle das im Nachhinein sportlich für sie kein Problem dar. "Deswegen ist es jetzt für erstmal so, dass ich das, wie es war und die Ergebnislisten, wie sie eben bestehen auch so akzeptiere und für mich auch akzeptieren kann, weil ich einfach auch auf sehr schöne und erfolgreiche Jahre zurückblicke."
    Betrug um einzigartige Momente
    Unglücklich findet Behle, wenn ein Athlet seine Medaille erst viele Jahre später im Nachrückverfahren bekommt: Die Athleten, die dann nachrücken oder die nicht Olympiasieger wurden, und dann acht Jahre später im Stillen zum Olympiasieger gekürt werden, die wurden ja um den Moment betrogen, was ich extrem schlimm finde, weil der Moment, da ist das größte, was man erleben kann als Sportler." Gedopte Sportler würden sich auch moralisch schuldig machen und man könne ihnen vorwerfen, "dass sie auch ihre Mitstreiter, also ihre Kollegen, letztendlich um diese großen Chancen auch betrogen haben."
    Die ehemalige Biathletin wünscht sich einen sauberen Sport, denn für sie stünde da viel auf dem Spiel: "Nämlich die Glaubwürdigkeit des Sport im Allgemeinen. Und das finde ich so superschade."
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.