Sportminister Vitaly Mutko sprach von einer "ausgewogenen und objektiven Entscheidung" des IOC, berichtete unsere Russland-Korrespondentin Gesine Dornblüth in Sport am Sonntag. Außerdem gehe er davon, dass die Mehrheit der russischen Sportler in Rio starten dürfe.
IOC-Entscheidung als "Beleg für Fair Play"
Irina Rodnina, ehemalige mehrfache russische Olympiasiegerin im Eiskunstlauf, bezeichnete die IOC-Entscheidung als Beleg dafür, dass in der olympischen Bewegung doch noch Fair Play existiere. Sie äußerte des Weiteren die Vermutung, dass die Funktionäre wohl wüssten, dass Olympische Spiele ohne russische Athleten weniger attraktiv seien.
Spekulationen um mögliche Ausnahmeregelungen für Leichtathleten schob Sportminister Mutko jedoch einen Riegel vor: Diese Entscheidung sei gefallen, sagte Mutko - russische Leichtathleten werden nicht in Rio antreten können.
Reaktionen auf Startverbot für Julia Stepanowa
Über das Startverbot für Whistleblowerin Julia Stepanowa bei den Olympischen Spielen in Rio werde in den russischen Nachrichten relativ neutral berichtet, sagte Gesine Dornblüth. Einzig Dmitri Switschew, der Vorsitzende des Sportausschusses der Duma, lobte diese Entscheidung als Zeichen dafür, dass das IOC den Sport entwickeln wolle anstatt "Intrigen und Verrat zu betreiben" - laut Gesine Dornblüth eine Anspielung auf Julia Stepanowa, die in Russland vielerorts als "Verräterin" gesehen werde.