Das Internationale Olympische Komitee will sich auf das Positive konzentrieren: 70 Prozent der Athletinnen und Athleten seien bereits qualifiziert, man habe außerdem gute Rückmeldung zu den gerade herausgegebenen Verhaltensregeln für Spiele in der Pandemie.
Doch in Japan läuft es nicht so, wie man sich das vor einem internationalen Großevent erhoffen würde: Der Corona-Ausnahmezustand in Tokio hält an und die Bevölkerung ist laut Umfragen mehrheitlich gegen Olympia in diesem Sommer. Auch die Regierung gerät unter Druck.
Voll und ganz darauf konzentriert, die Spiele abzuhalten
Das IOC sei solidarisch mit Japan in diesen schwierigen Zeiten. Aber: Man sei voll und ganz darauf konzentriert, die Spiele abzuhalten – diesen Satz wiederholte der IOC Pressesprecher mehrfach nach der Exekutiv-Sitzung. Umfragen würden oft vor den Spielen einbrechen, man nehme das zur Kenntnis. Auf Fragen nach einer roten Linie wollte man nicht eingehen.
Aktivist stört Meeting
Wie schwierig die Lage so kurz vor den Spielen für das IOC ist, wurde auch durch einen Anti-Olympia-Aktivisten deutlich – ein Mann klinkte sich in die digitale Pressekonferenz als Störer ein und polterte verbal ausfällig gegen das IOC und die Spiele, niemand wolle Olympische Spiele - nirgendwo.
Auf Anfrage des Deutschlandfunks bestätigte die Organsation NOlympics LA, für die Aktion verantwortlich gewesen zu sein. Man wolle darauf aufmerksam machen, dass es weltweit wachsenden Widerstand gegen die Olympischen Spiele gebe. Das IOC stehe für Internationale Oligarchen und Kriminelle, heißt es in dem Statement weiter. Es sei an der Zeit, Alternativen für die Spiele zu finden. Das IOC habe ohne Zweifel gezeigt, dass es keine Rücksicht auf die weltweite Gesundheit und Menscheit nehme. Man wolle auch Solidarität mit den Menschen in Japan zeigen, die gegen die Olympischen Spiele seien.