Es geht dabei um die Frage, inwieweit Athleten in dem Zeitraum kurz vor, während und nach den Olympischen Spielen mit ihren eigenen Sponsoren auftreten dürfen. Durch die Unterwerfung unter die IOC-Charta sei es den Sportlern weltweit nur in geringstem Maße möglich, in der wirtschaftlich wichtigsten Phase der sportlichen Laufbahn mit Partnern und Sponsoren zu werben, heißt es in dem Schreiben an das IOC. Sie befürchten, dass ihnen dadurch entscheidende Werbeeinnahmen und Partnerschaften verlorengehen, die in der Regel zur notwendigen Sicherung ihrer finanziellen Lage beitragen. Aktuell beschäftigt sich das Bundeskartellamt in einem Verfahren mit der Zulässigkeit der Regel 40.
Unterstützung des Anti-Doping-Kampfs
Die Sportler würden sich mit hohen wirtschaftlichen, persönlichen und sozialen Risiken auf die Olympischen Spiele vorbereiten, ohne entsprechend entschädigt zu werden, bemängeln die Athleten in ihrem Brief. Die Athletenkommission, deren Sprecher auch dem Verein Athleten Deutschland vorstehen, fordern deshalb ein Viertel des Gesamtgewinns aus den Vermarktungs- und Übertragungserlösen des IOC. Dies wären für den Olympischen Zyklus von 2013 bis 2016 etwa 1,2 Milliarden Euro. Vor dem Hintergrund internationaler Dopingskandale solle außerdem der Antidoping-Kampf mit weiteren 10 Prozent der Erlöse unterstützt werden.
Bei den Olympischen Spielen in Pyeongchang war die Regel 40 der Olympischen Charta für deutsche Athleten wegen des Verfahrens beim Bundeskartellamt bereits gelockert worden. Der Deutsche Olympische Sportbund geht davon aus, dass sich der Rahmen der möglichen Werbeaktivitäten für Athleten in Zukunft erweitern wird.