Der Amateurbox-Weltverband (AIBA) hat Probleme. Es geht um Missmanagement, hohe Schulden, Vorwürfe der Wettkampfmanipulation - und es geht um den Usbeken Gafur Rachimov, bis vor wenigen Tagen Präsident des Verbandes.
Rachimov wird von den US-Behörden als führender Krimineller seines Landes eingestuft. Ende der vergangenen Woche hatte er seinen Rücktritt angekündigt. Ob und wie er nach wie vor hinter den Kulissen die Strippen zieht, ist unklar.
Wegen all dieser Vorwürfe hatte das Internationale Olympische Komitee Gelder für die AIBA eingefroren und die Vorbereitungen auf das Olympische Boxturnier 2020 in Tokio gestoppt. Gleichzeitig wurde eine Untersuchungskommission eingerichtet und auf der Sitzung des Exekutivkomitees darüber beraten:
"Wir haben heute den Zwischenbericht der Untersuchungskommission zur AIBA gehört."
Abschlussreport über AIBA im Mai
Und viel mehr Informationen zu dem Thema wollte IOC-Pressesprecher Christian Klaue auf der heutigen Pressekonferenz nicht geben.
"Es ist ein laufendes Verfahren. Daher kann das IOC die Ergebnisse des Zwischenberichts nicht kommentieren."
So wird es erst im Mai Einzelheiten geben.
"Wir werden den Abschlussreport am 22. Mai bekommen."
Box-Funktionär Kremlew gibt den Retter
Auf dieser Grundlage wird sich dann die Zukunft des Amateur-Boxverbandes entscheiden. Der hat zurzeit 14 Millionen Euro Schulden. Die allerdings könnten mit einem Schlag getilgt werden und zwar von Umar Kremlew. Der Russe ist Mitglied im Exekutiv-Komitee der AIBA und hat kürzlich erklärt, sich um das Präsidentenamt des Verbandes bewerben zu wollen.
Nach Informationen des Branchendienstes "inside the games" hat Umar Kremlew einen Brief an IOC-Präsident Thomas Bach geschrieben. Darin soll es heißen: "Für die Zukunft des Boxens bin ich bereit, alle Schulden der AIBA auszugleichen, solange unser Sport im olympischen Programm bleibt."
Das IOC wollte den Eingang des Briefes nicht bestätigen. Ob und wie dieser Brief die Zukunft des olympischen Boxens sichert, wird sich spätestens im Juni entscheiden.