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Irak
Amnesty prangert Massenhinrichtungen an

Die Terrormiliz Islamischer Staat verfolgt im Nordirak gezielt Minderheiten und führt nach Angaben von Amnesty International "ethnische Säuberungen" durch. In einem neuen Bericht der Menschenrechtler kommen Überlebende von Massakern zu Wort.

    Eine jesidische Frau stützt in einem Flüchtlingscamp im Nordirak den Kopf auf die Hand
    Eine vor den Dschihadisten geflohene Jesidin in einem Flüchtlingscamp im Nordirak (AFP / Ahmad Al-Rubaye)
    Massenmorde, Entführungen, Vergewaltigungen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International führt die Terror-Miliz "Islamischer Staat" (IS) im Nordirak eine Kampagne der "systematischen ethnischen Säuberungen" durch. Die Opfer sind Minderheiten wie Jesiden, Christen oder schiitische Turkmenen.
    Es gebe neue Beweise für die Verbrechen der IS-Miliz, sagt Amnesty-Mitarbeiterin Donatella Rovera, die sich derzeit in der Region aufhält. In dem Bericht der Menschenrechtler kommen Überlebende von Massakern zu Wort. Sie schildern, wie die Dschihadisten in der Region Sindschar im Norden des Irak zahlreiche Männer und Jungen zusammengetrieben haben. Sie wurden mit Lastwagen aus ihren Dörfern weggebracht und hingerichtet.
    Neue Beweise für Welle der ethnischen Säuberung gegen Minderheiten im #Irak durch #IS: http://t.co/U3exWVDJQa pic.twitter.com/gKb6MZysJo— Amnesty Deutschland (@amnesty_de) 2. September 2014
    Amnesty hat Hinweise auf mehrere solche Massenexekutionen im August mit hunderten Toten. Zudem sollen zahlreiche Frauen und Kinder der jesidischen Minderheit verschleppt worden sein, seit der Islamische Staat die Region unter seiner Kontrolle hat.
    Die Extremisten-Miliz "Islamischer Staat" - vormals ISIS - beherrscht weite Teile des Nordirak und Syriens. Dort hat sie Ende Juni ein islamisches "Kalifat", einen Gottesstaat, ausgerufen. Die Terroristen finanzieren sich durch Spenden aus arabischen Ländern. Zudem haben sie Ölfelder unter ihre Kontrolle gebracht. Im Nordirak kämpfen die kurdischen Peschmerga gegen die Dschihadisten. Sie sollen nun auch aus Deutschland Waffen erhalten.
    Ziel des IS sei es, "alle Spuren von Nicht-Arabern und nicht-sunnitischen Milizen zu beseitigen", erklärte Amnesty. Die Organisation rief die irakische Regierung in Bagdad auf, die Zivilisten vor den Übergriffen der Terroristen zu schützen. Zudem müssten die Verantwortlichen verfolgt und zur Rechenschaft gezogen werden.
    (lob/bor)