Nach der Eroberung nördlicher Landesteile des Iraks vor gut vier Wochen haben sunnitische Dschihadisten jetzt damit begonnen, Grabmäler und schiitische Moscheen zu zerstören.
Der Staatszerfall stand eigentlich immer schon als Variante der weiteren Entwicklung seit dem Einmarsch der Amerikaner 2003 im Raum", sagte Henner Fürtig vom GIGA Institut für Nahost-Studien im DLF.
Attraktiv am Konzept des Kalifats sei, dass große Teile der islamischen Welt mit dem Kalifat vor allem Erfolg und Blüte verbinden. "Wir dürfen nicht vergessen, diese große Hervorhebung von religiösen, konfessionellen und ethnischen Varianten ist letztendlich auch ein Ergebnis des Sturzes von Saddam Hussein. Dieser war Führer eines säkularen Regimes."
Attraktiv sei jetzt die Eroberung Bagdads, doch es sei fraglich, ob das gelingen könne, meinte Fürtig. Die großen Expansionserfolge der Isis-Kämpfer lägen schon einige Wochen zurück. Das spreche dafür, dass sie an ihre Grenzen gestoßen seien.