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Irak
Kerry: USA verantworten Krise nicht

US-Außenminister Kerry ist auf diplomatischer Mission in Sachen Irak: Zu Beginn einer Nahost- und Europareise spricht er sich für eine neue Regierung in Bagdad aus, die die Interessen aller Iraker repräsentiere. Für die Entwicklung im Land sieht er die Schuld nicht bei den USA.

    US-Außenminister John Kerry und sein ägyptischer Amtskollege Sameh Schukri.
    US-Außenminister John Kerry und sein ägyptischer Amtskollege Sameh Schukri. (dpa/EPA/Desoki Ismail)
    Für das, was aktuell im Irak geschehe, seien die USA nicht verantwortlich, sagte John Kerry bei seinem Besuch in Kairo. Der US-Außenminister kam dort mit dem neuen ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zusammen. Nach einem Stopp in Jordanien soll es dann zu einem Treffen mit Nato-Außenministern nach Brüssel sowie zu Konsultationen in Paris gehen.
    Die USA wünschten sich, dass das irakische Volk eine Führung findet, "die alle Iraker repräsentiere", aber Washington würde diese "nicht auswählen", so Kerry. Die USA hatten in dieser Woche angekündigt, das irakische Militär im Kampf gegen Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) zu unterstützen. Washington setzt dabei unter anderem auf einen möglichst kurzen Einsatz von rund 300 Soldaten, die als Militärberater in den Irak geschickt werden sollen.
    Iran: USA wollen Konflikt ausnutzen
    Das geistliche Oberhaupt des Iran, Ayatollah Ali Chamenei, sprach sich gegen ein Eingreifen "der USA und anderer" im Irak-Konflikt aus. Die irakische Regierung, das Volk und die Würdenträger des Nachbarlandes seien selbst in der Lage, das Ende der derzeitigen "Verschwörung" herbeizuführen.
    Was derzeit im Irak geschehe, sei kein Krieg zwischen Sunniten und Schiiten, erklärte Chamenei am auf seiner Website. Die USA wollten die Lage im Irak destabilisieren und "Nutzen ziehen aus der Tätigkeit fanatischer und unwissender Elemente".
    Der Iran ist ein Verbündeter des schiitischen Ministerpräsidenten Nuri al-Maliki, doch drängt er ihn seit langem, die Sunniten stärker einzubinden. Zudem ist Teheran bemüht, den Konflikt nicht als Kampf der Konfessionen, sondern als Kampf gegen den Extremismus darzustellen.
    Isis kontrolliert inzwischen zwei Grenzposten
    Die sunnitische Isis-Miliz baut unteressen ihre Machtposition im Westirak weiter aus. Sie brachte am Wochenende nach Berichten irakischer Medien weitere Ortschaften im Grenzgebiet zu Syrien unter ihre Kontrolle, zudem jeweils einen Grenzposten zu Syrien und Jordanien.
    Laut Augenzeugenberichten haben die Kämpfer der extremistischen Gruppe auch einen Großteil der Ortschaft Haditha - 260 Kilometer westlich von Bagdad - eingenommen. In der Region befindet sich mit dem Euphrat-Staudamm ebenfalls ein strategisch wichtiges Wasserkraftwerk.
    In zwei westirakischen Städten wurden 21 Menschen hingerichtet. Die Exekutionen erfolgten nach Angaben von Offizieren und Ärzten am Samstag und Sonntag in den Städten Rawa und Ana, die von Kämpfern der Dschihadistengruppe Islamischer Staat im Irak und in Großsyrien (Isis) gestürmt worden waren.
    (bor/cb)

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