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Irak
Kurden-Präsident will Unabhängigkeit

Der Irak droht zu zerfallen: Der Präsident der kurdischen Autonomieregion im Norden des Iraks, Massud Barsani, hat das dortige Parlament um die Vorbereitung eines Referendums für die Unabhängigkeit Kurdistans gebeten - und Saudi-Arabien entsendet 30.000 Soldaten an die Grenze des Krisenstaates.

    Kurden-Präsident Massud Barsani will die Unabhängigkeit vom Irak.
    Kurden-Präsident Massud Barsani will die Unabhängigkeit vom Irak. (dpa / Maxppp )
    Das Parlament werde ein Datum festlegen und eine Wahlkommission einberufen, sagte der Außenbeauftragte der Kurdischen Demokratischen Partei (KDP), Hemin Hawrami, nach der Sitzung in Erbil. Dabei gehe es auch um umstrittene Gebiete wie beispielsweise die ölreiche Stadt Kirkuk. "Diese Gebiete sind jetzt schon faktisch Teile Kurdistans", fügte er hinzu.
    "Der Irak ist fertig"
    Seinen Worten nach entschied sich die kurdische Regierung zu diesem Schritt, "weil der Irak fertig ist". Iraks Ministerpräsident Nuri al-Maliki sei gescheitert und die Kurden teilten 1050 Kilometer Grenze mit der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und nur noch 15 Kilometer mit der irakischen Armee. "Es gibt eine neue Realität und damit müssen wir umgehen."
    Für seine Pläne sieht Hawrami große Rückendeckung. Von insgesamt 111 Parlamentariern seien 110 bei der Sitzung gewesen. Die USA, der Iran und die Türkei stehen einer kurdischen Unabhängigkeit allerdings ablehnend gegenüber.
    Saudi-Arabien zieht Soldaten an der Grenze zum Irak zusammen
    Nach dem Vormarsch der IS im Irak hat Saudi-Arabien rund 30. 000 Soldaten an die Grenze zum Nachbarland entsandt. Damit reagiere das Königreich auf den Abzug irakischer Soldaten von der Grenze zu Saudi-Arabien und Syrien, meldete der Nachrichtenkanal "Al-Arabija". Eine offizielle Bestätigung aus Riad gab es dafür bislang nicht.
    IS lässt türkische Geiseln frei
    Nach mehr als drei Wochen Geiselhaft hat die islamistische IS-Terrormiliz 32 im Irak entführte türkische Lastwagenfahrer freigelassen. Die Männer seien vom türkischen Generalkonsul im nordirakischen Erbil in Empfang genommen worden, sagte der türkische Außenminister Ahmet Davutoglu. Ein Flugzeug sei auf dem Weg nach Erbil, um sie nach Ankara zu bringen. Davutoglu sagte außerdem, er bemühe sich weiterhin um die Freilassung von 49 Mitarbeitern des türkischen Konsulats in Mossul. Sie waren wenige Tage nach den Lkw-Fahrern entführt worden.
    Am Sonntag benannten sich die Dschihadisten in Islamischer Staat (IS) um und riefen ein Kalifat aus. Sie riefen Muslime in aller Welt auf, in das Kalifat zu kommen.
    (tzi/dk)