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Koranschändungen
Irak weist schwedische Botschafterin aus

Die jüngsten Koranschändungen in Schweden stoßen in islamischen Ländern weiter auf scharfe Kritik.

    Ein Mann hält eine Ausgabe des Korans in die Luft.
    Anti-Islam-Demonstration vor der irakischen Botschaft in Schweden (Oscar Olsson / TT NEWS AGENCY / AP / d / Oscar Olsson)
    Der Irak wies die schwedische Botschafterin aus. Zudem berief die Regierung in Bagdad ihren Geschäftsträger aus Schweden zurück. In der Nacht hatten bereits Randalierer die schwedische Botschaft in Bagdad gestürmt und Feuer gelegt. Das Personal blieb unverletzt. Der schwedische Außenminister Billström kritisierte, die irakischen Behörden hätten die Erstürmung verhindern müssen. - Im Iran berief die Führung den schwedischen Botschafter ein. Die türkische Regierung forderte Schweden auf, Maßnahmen gegen diese Art von - Zitat - "Hassverbrechen" zu unternehmen.
    In der schwedischen Hauptstadt Stockholm waren heute zwei irakische Männer auf einer Ausgabe des Koran herumgetrampelt. Ursprünglich hatten sie sogar angekündigt, ein Exemplar zu verbrennnen. Koranverbrennungen hatte es zuletzt im Januar und im Juni gegeben. Die Polizei darf solche Aktionen laut mehreren Gerichtsurteilen nicht verhindern. Kritik an Religionen ist in Schweden von der Meinungsfreiheit gedeckt. Rechtsexperten streiten aber darüber, ob dies auch für das Verbrennen einer heiligen Schrift gelten sollte.
    Diese Nachricht wurde am 20.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.