Iran / Aktuelle Lage und Hintergründe

Huthi-Kämpfer im Jemen drangsalieren Zivilisten, sie überfallen Handelsschiffe im Roten Meer und feuern Raketen auf Israel. Die Ideologie der schiitischen Miliz ist eng mit der blutigen Geschichte des Landes verbunden.

Dissidenten flüchten aus dem Iran, der Türkei, China oder Russland - und können sich trotzdem nicht sicher fühlen. Denn Autokratien verfolgen politisch Andersdenkende auch im Ausland. Jüngstes Opfer: Der Deutsch-Iraner Jamshid Sharmahd.

In Teheran hat sich eine Studentin bis auf die Unterwäsche entkleidet, wohl aus Protest gegen Kleidervorschriften. Bilder zeigen, wie Zivilkräfte die Frau später in ein Auto zerren. Regierungstreue Medien sprechen von "psychischen Problemen".

Die deutsch-iranischen Beziehungen sind auf ihrem Tiefpunkt angelangt, sagt Iran-Experte Cornelius Adebahr. Die Schließung der drei Generalkonsulate nach der Hinrichtung von Djamshid Sharmahd sei ein klares Signal und eine Einschränkung für Teheran.

Die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Sharmahd zeigt, dass die stille Diplomatie des Auswärtigen Amtes nicht funktioniert hat, sagt Iran-Experte Ali Fathollah-Nejad. Auch die Schließung der iranischen Generalkonsulate übt auf Teheran keinen Druck aus.

In Reaktion auf die Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd hat die Bundesregierung alle drei iranischen Generalkonsulate schließen lassen. Die Botschaft in Berlin bleibt offen. Weitere Sanktionen der EU gegen Teheran sind im Gespräch.

Die Hinrichtung Jamshid Sharmahds war nach Ansicht der Journalistin Natalie Amiri eine Machtdemonstration. Das Regime in Teheran stehe innenpolitisch mit dem Rücken zur Wand, so Amiri. Das Signal an die Bevölkerung sei: Werdet bloß nicht zu laut.

Im Jahr 2023 verurteilte ein Gericht in Teheran den deutsch-iranischen Aktivisten Jamshid Sharmahd zum Tode. Der Vorwurf: Beteiligung an einem Terroranschlag. Trotz deutscher und internationaler Kritik am Urteil wurde Sharmahd nun hingerichtet.

Nach dem Hamas-Überfall auf Israel vor einem Jahr hat die Fokussierung auf Russlands Krieg gegen die Ukraine abgenommen. Doch anders als vom ukrainischen Präsidenten Selenskyj befürchtet, lässt die Unterstützung für sein Land dadurch nicht nach.

Am 7. Oktober 2023 überfielen Hamas-Anhänger jüdische Wohngebiete und Veranstaltungen. 1200 Menschen starben. Der Terror war der Ausgangspunkt von Vergeltungsmaßnahmen, bei denen Zehntausende ums Leben kamen. Seither weiten sich die Konflikte aus.

Der Nahostexperte Philipp Dienstbier sieht den Angriff des Iran auf Israel in der vergangenen Nacht als hochriskant. Das Kalkül des Iran, Abschreckung aufzubauen, ohne einen israelischen Gegenschlag provozieren zu wollen, sei sehr gewagt.

Krieg in Gaza und im Libanon, dazu der Angriff aus Iran auf Israel. Israels Premier Netanjahu hat bereits Vergeltung angekündigt. International wird schon lange vor einem Flächenbrand in Nahost gewarnt. Lässt sich eine weitere Eskalation verhindern?

Schon seit Jahren bekämpfen sich Israel und der Iran im Verborgenen. Seit der Eskalation im April droht ein offener Krieg der beiden stärksten Militärmächte der Region. Woher rührt die Erzfeindschaft?

Die Angriffe aus dem Iran kamen für viel Israelis unerwartet: Die Verunsicherung in der Bevölkerung sei groß, sagt Gil Shohat, Leiter des Israel-Büros der Rosa-Luxemburg-Stiftung. „Es ist das Gefühl, dass jetzt Sachen außer Kontrolle geraten könnten.“

Israel hat eine Bodenoffensive im Libanon gestartet. Bei dem Szenario gibt es laut Nahost-Experte Jan Busse keine komplette israelische Überlegenheit. Die Hisbollah werde versuchen, Israel auf ihr Niveau herunterzuziehen und den Kampf zu verlängern.

Im Nahen Osten herrscht nach dem Tod von Hassan Nasrallah Sorge vor Vergeltungsschlägen. Der Hisbollah-Chef ist laut der Nahost-Expertin Petra Ramsauer eine zentrale Figur für den Iran gewesen. Die Hisbollah sei nun geschwächt, aber nicht besiegt.

Explodierende Kommunikationsgeräte bei Hisbollah-Kämpfern im Libanon: Dafür soll der Mossad verantwortlich sein. Der israelische Geheimdienst ist eng mit der Geschichte des jüdischen Staates verbunden. Seine Methoden sind so umstritten wie legendär.

Im Libanon sind massenhaft Pager und Walkie-Talkies detoniert. Ziel der mutmaßlich vom israelischen Geheimdienst ausgeführten Angriffe waren offenbar Hisbollah-Kämpfer - allerdings gab es auch zivile Opfer. Das wirft völkerrechtliche Fragen auf.

Der Nahostexperte Simon Fuchs glaubt, dass der israelische Geheimdienst hinter den Pager-Explosionen im Libanon steckt. Die Kampfhandlungen in Gaza seien größtenteils abgeschlossen, Israel nehme nun den Iran und die Hisbollah zunehmend in den Blick.

Die Einschläge werden häufiger und sie kommen näher, sagt Peter Neumann. Im Vergleich zu 2022 hätten sich dschihadistische Aktivitäten vervierfacht. Der Sicherheitsexperte erklärt, wer dahintersteckt und warum Grenzkontrollen nur bedingt helfen.

Der Frauenprotest im Iran vor zwei Jahren wurde zwar niedergeschlagen, doch das Land hat sich seitdem verändert, sagt die Autorin Gilda Sahebi. Die Menschen kleiden sich laut Sahebi liberaler und drücken ihren Protest aus, wo sie nur können.

Der Iran hat sich mit anderen in der Region zur "Achse des Widerstands" zusammengeschlossen. Gemeinsam kämpfen sie gegen die USA und Israel. Doch welche Rolle spielt der Iran? Gibt Teheran die Befehle?

Das Mullah-Regime im Iran sieht Tattoos bei der Bevölkerung gar nicht gerne. Junge Iranerinnen und Iraner drücken damit dennoch ihren Protest gegen die Regierung aus. Oft zu einem hohen Preis, denn es drohen Haftstrafen oder Peitschenhiebe.

Die westlichen Geheimdienste sind sich sicher: Der Gegenschlag des Iran und der Hisbollah nach der Tötung ranghoher Hamas- und Hisbollah-Funktionäre werde kommen. Wie kann eine weitere Eskalation im Nahen Osten verhindert werden?

Ein großer Krieg in Nahost wäre Wahnsinn, sagt Orientkenner Lüders. Er hätte verheerende Folgen für die Weltwirtschaft. Lüders hat zwei Erklärungen, warum der Iran nach der Tötung ranghoher Hamas- und Hisbollah-Funktionäre noch nicht reagiert hat.

Bringt es Israel einen Vorteil, immer wieder wichtige Milizenführer der Hamas und Hisbollah zu töten? Der Politologe David Ranan meint, Verhandlungen über Waffenstillstand und Geiselfreilassung verhindere man so eher - und verlängere den Krieg.

Nach Tötungen hochrangiger Funktionäre durch Israel drohen Iran und die Hisbollah mit einem Vergeltungsschlag. Die Parteien in Berlin diskutieren über die Auffassung von Israels Sicherheit als "deutsche Staatsräson".

Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs von Iran und Hisbollah-Miliz gegen Israel sei hoch, so Nahostexperte Fabian Hinz. Es gehe um die Logik der Abschreckung. Für eine direkte Unterstützung Israels durch die Bundeswehr sieht er praktische Hürden.

Israel hat als Vergeltung für einen Raketenangriff einen hochrangigen Hisbollah-Kommandeur getötet – und womöglich auch den Hamas-Chef im Iran. Iran kündigte daraufhin einen breiten Vergeltungsschlag an. Die Sorge vor einer Eskalationsspirale wächst.

Israel hat sich bisher nicht zur Tötung des Hamas-Chefs bekannt. Alles deute aber auf Israel und den Mossad, sagt Politologe Peter Lintl. "Solange Israel sich aber nicht offiziell bekennt, muss der Iran auch nicht in voller Stärke reagieren."

Der Anschlag auf den Hamas-Chefs Hanija ist ein sehr gewagtes Spiel Israels, sagt Politologe Jan Busse. "Israel muss klar gewesen sein, dass ein solcher Akt nicht unbeantwortet bleibt." Es bleibe zu hoffen, dass der Iran begrenzt reagiert.

Bisher hat der Iran noch keinen Schuldigen für die Tötung von Ismail Hanija genannt. "Aber die Tötung ist ein Schlag ins Gesicht der iranischen Führung", so Korrespondentin Karin Senz. Denn der Hamas-Chef sei nicht ausreichend geschützt worden.

"Israel ist nicht bereit, Kompromisse einzugehen", sagt Politologe Simon Fuchs. Die Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija in Teheran sei auch eine Demütigung des Iran. Israel sendet damit "ein klares Zeichen, dass niemand sicher sein kann".

Das IZH hat versucht, mit Geld Einfluss auf schiitische Gemeinden in Deutschland zu nehmen, sagt Islam-Expertin Amirpur. Das sei aber nur teilweise gelungen. Denn gerade gläubige Schiiten lehnten die Politisierung des Islam durch Teheran oft ab.

Christoph Ploß (CDU) hält das Verbot des Islamischen Zentrums Hamburg durch das Bundesinnenministerium für längst überfällig. Es agiere als ein verlängerter Arm des Mullah-Regimes in Teheran. Das darf unsere Demokratie nicht hinnehmen, sagt Ploß.

Das Bundesinnenministerium hat ein Vereinsverbot gegen das Islamische Zentrum Hamburg (IZH) ausgesprochen. Im Raum steht unter anderem der Verdacht der Terrorunterstützung. Die vom IZH betriebene Blaue Moschee wurde beschlagnahmt.

Als Antwort auf einen tödlichen Drohnenangriff in Tel Aviv, hat die israelische Luftwaffe Ziele der Huthi-Miliz im Jemen angegriffen. Nun drohen die Huthis mit Vergeltung. Experten bezweifeln, dass diese große Angriffe auf Israel führen können.

Im Iran hat der gemäßigte Kandidat Peseschkian die Präsidentschaftswahl gewonnen. Er wird zwar oft als Reformer bezeichnet und strebt Lockerungen etwa bei Kopftuchkontrollen und Internetzensur an - vieles wird er aber wohl nicht durchsetzen können.

Die Neuwahl im Iran kommt in unruhigen Zeiten: der eskalierende Nahostkonflikt, internationale Sanktionen, Währungsverfall. Zur Stichwahl stehen am 5. Juli ein Hardliner und ein Reformer. Doch ändern wird sich mit einem neuen Präsidenten nicht viel.

Die Iranerinnen und Iraner sind aufgerufen, einen neuen Präsidenten zu wählen. Ein Kandidat nennt sich Reformer und fordert eine bessere Anbindung an den Westen. Doch das werde keine Auswirkungen haben, sagt Politologin Azadeh Zamirirad.

Nach dem tödlichen Absturz des iranischen Präsidenten stehen nun Neuwahlen an. Regimekritiker dürfen nicht antreten. Doch die Bevölkerung ist wehrhaft, erzählt Medienwissenschaftlerin Dorna Safaian. Von Helden würde sie aber nicht sprechen.

Dem Journalisten Ruhollah Zam war die Flucht aus dem Iran geglückt. Dann wurde er in den Irak gelockt, entführt und im Iran hingerichtet. Der Dokumentarfilm "Der Sohn des Mullahs" zeigt, mit welchen Tricks der Iran Kritiker auch im Exil verfolgt.

Immer wieder werden Forderungen laut, die iranische Revolutionsgarde auf die Terrorliste der EU zu setzen. Tatsächlich könnte das bald der Fall sein. Ein deutsches Gerichtsurteil soll die Listung ermöglichen.

Regisseur Mohammad Rasoulof wurde im Iran zu einer Haftstrafe verurteilt. Heimlich floh er zu Fuß über die Berge – auch, um in Cannes seinen Film „The Seed of the Sacred Fig“ zu zeigen. Von den Herausforderungen erzählt sein Produzent Mani Tilgner.

In den sozialen Medien haben viele Menschen ihrer Freude über den Tod von Irans Präsident Raisi Ausdruck verliehen. Es gibt zahlreiche Videos von tanzenden Menschen auf der Straße und unzählige Memes über Raisis Tod. Was können sie bewegen?

Bei einem Hubschrauberabsturz stirbt Irans Präsident Raisi, ein Mann an dessen Händen Blut klebte. Viele Iraner freuen sich und treffen im Netz dafür auf moralische Empörung. Welche Rolle spielt der Tod Raisis für die Protestbewegung im Iran?

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi ist bei einem Helikopterabsturz gestorben. Das iranische Regime um den religiösen Führer Ajatollah Chamenei scheint den Staat aber weiter im Griff zu haben und bereitet bereits Neuwahlen vor.

Nach dem Tod des Präsidenten Raisi hat Iran zügig Neuwahlen angesetzt. Die mächtigste Position im Land sei allerdings der Religionsführer, so Iran-Expertin Azadeh Zamirirad. Diese, derzeit von Chamenei besetzt, sei durch den Tod nicht gefährdet.

Der iranische Präsident Ebrahim Raisi sowie der Außenminister sind am Sonntag (19.05.24) bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Ali Chamenei, das religiöse Staatsoberhaupt, wird mitbestimmen, wer möglicher Nachfolger von Raisi wird.

Die Gefahr wächst, dass der Iran zur Atommacht wird. Chefinspektor Rafael Grossi von der Internationalen Atomenergiebehörde reist nun am Montag zu Gesprächen in den Iran. ARD-Korrespondentin Karin Senz über die Chancen für ein neues Atomabkommen.

China und Iran bezeichnen sich als Freunde und pflegen die Zusammenarbeit. Peking hat Teherans Angriff auf Israel auch nicht verurteilt. Doch die Beziehung der Staaten ist nicht einfach. Experten halten den chinesischen Einfluss auf Iran für begrenzt.

Nach dem mutmaßlichem Angriff auf den Iran hört man von Israel nach wie vor weder eine Bestätigung, noch ein Dementi. In Gaza wird währenddessen weiter gekämpft. Und an der Grenze zum Libanon stehen die Hisbollah und Israel am Rande eines Krieges.

Israel hat mutmaßlich einen Gegenschlag auf Iran ausgeführt, so Berichte von US-Medien. Doch aus Israel gibt es bislang keine Stellungnahme dazu. Auch das iranische Regime tut alles, um die Explosionen unter anderem nahe Isfahans herunterzuspielen.

Die G7-Außenminister drängen bei ihrem Gipfel in Capri auf härtere Sanktionen gegen den Iran. So sollen die iranischen Revolutionsgarden auf die Terrorliste gesetzt werden. Gleichzeitig wird auch vor einer Ausweitung des Konflikts gewarnt.

Die andauernde Krise im Nahen Osten überschattet den EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs. Sie haben weitere Sanktionen gegen Iran beschlossen, jedoch die iranischen Revolutionsgarden nicht als Terrororganisation eingestuft.

Pläne für israelische Gegenschläge gegen den Iran wurden offenbar abgeschwächt. Eine weitere Eskalation des Konflikts mit dem Iran scheint wohl auch Israel vermeiden zu wollen. Denn das Land will die Solidarität seiner Verbündeten nicht gefährden.

Der iranische Raketenangriff auf Israel war ein Höhepunkt im Nahostkonflikt. Wie sollte Israel nun reagieren und wie könnten die aktuellen Spannungen entschärft werden? Eine Diskussion mit Experten.

War Irans Angriff auf Israel nur ein Test? Das hält Nahost-Experte Christian Hacke für möglich. Israels Premier Netanjahu setze weiter auf eine Gegenreaktion und bleibe kompromisslos. Deeskalierend könnten beschränkte Waffenlieferungen sein.

Die islamistische Hisbollah im Libanon könnte für Israel noch gefährlicher werden als die Hamas in Gaza. Der Iran hat die Hisbollah mit Geld, Waffen und Ideologie ausgestattet. Die Macht der Miliz ist auch Folge der iranischen Revolution von 1979.

Das Innenministerium prüft die Schließung des Islamischen Zentrums Hamburg. Der Einrichtung werden enge Beziehungen zum Iran nachgesagt. Die Schließung wäre zwar nicht das Ende des iranischen Einflusses in Deutschland, dennoch hätte sie Gewicht.

Der Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, hofft, dass Israel mit Augenmaß auf Irans Angriff reagieren wird. Natürlich bestehe das Recht auf Selbstverteidiung. Entscheidend sei jedoch das Ausmaß der israelischen Reaktion.

Nach dem Angriff auf Israel durch den Iran ist die Sorge groß, dass der Nahostkonflikt weiter eskaliert. Nun kommt es vor allem darauf an, wie Israel reagiert. Das israelische Kriegskabinett hat bisher keine Entscheidung getroffen.

Nach dem Angriff auf Israel steht das iranische Regime vollkommen isoliert da, sagt Grünen-Fraktionsvorsitzende Katharina Dröge. Man müsse nun weitere Möglichkeiten der Sanktionierung prüfen. Die deutsche Botschaft in Teheran soll aber offen bleiben.

Nach Irans Angriffen auf Israel wünschen die USA keine weitere Eskalation im Nahen Osten. US-Präsident Joe Biden versucht derzeit, Israel von einem Vergeltungsschlag gegen Iran abzubringen. Dies meldet der US-Nachrichtensender CNN.

Nach dem Angriff auf Israel hat der Iran vor Gegenreaktionen gewarnt. Die Aktion solle Stärke demonstrieren, sagt Korrespondent Uwe Lueb. Nach dem Angriff auf Irans Botschaft in Syrien vertrete Teheran die Ansicht, man habe zurückschlagen dürfen.

Ein Großteil israelischer Bodentruppen zieht aus Gazas Süden ab. Beobachter glauben an eine Offensive im Norden gegen die Hisbollah, die vom Iran unterstützt wird. Oder an einen Angriff auf Rafah, wo noch Hamas-Bataillone vermutet werden.

Nach dem mutmaßlich israelischen Angriff auf ein Botschaftsgebäude Irans in Damaskus mit etwa 13 Toten droht Teheran Israel mit einem Gegenschlag. Syrien, arabische Staaten und Russland machen die Netanyahu-Regierung für den Terrorakt verantwortlich.

15.000 Kandidaten für 290 Parlamentssitze klingt nach Vielfalt bei der Wahl im Iran. Doch die Bewerber wurden vom konservativen Mullah-Regime streng ausgesiebt – Reformen seien so undenkbar, sagt Islamwissenschaftlerin Katajun Amirpur.

Seit Israel in Gaza kämpft, greifen Huthi-Rebellen im Roten Meer Schiffe an. Zuletzt auch die Bundeswehr-Fregatte "Hessen", die für einen EU-Einsatz vor Ort ist. Was der Suezkanal mit dem Nahostkrieg zu tun hat - und welche Rolle der Iran spielt.

Zu Israels Krieg gegen die Hamas in Gaza kommen wachsende Spannungen im Roten Meer und am Golf von Aden hinzu. Wie gefährlich ist die Lage an der arabischen Halbinsel wirklich? Droht der Konflikt in Gaza sich auf die ganze Region auszubreiten?

CDU-Außenpolitiker Jürgen Hardt sieht bis dato keinerlei Verhaltensänderung des Regimes in Teheran. Die EU solle künftig für jedes Fehlverhalten wie Hinrichtungen oder Terror-Unterstützung "einen Preis einfordern", in Form konkreter 1:1-Sanktionen.

Iranische Medien beschuldigen Israel, den Anschlag in Kerman verübt zu haben. Von dort gebe es dazu keine „großen Kommentare“, so Korrespondent Jan-Christoph Kitzler. An der Grenze Israels zum Libanon verschärft sich die angespannte Lage weiter.

Guido Steinberg von der Stiftung Wissenschaft und Politik denkt, dass der Konflikt zwischen Hamas und Israel künftig vermehrt international ausgetragen wird. Die Hisbollah habe aber klargemacht, dass sie keinen Krieg gegen Israel beginnen wolle.

Die USA, Großbritannien und acht weitere Staaten wollen Handelsschiffe im Roten Meer gegen die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen schützen. Dabei könnten auch US-Kampfflugzeuge eingesetzt werden, sagt der Kieler Sicherheitsexperte Joachim Krause.

Eigentlich sind Hamas und Hisbollah sehr unterschiedlich, doch der Kampf gegen Israel verbindet sie. Unterstützung erhielten sie dabei vom Iran, erläutert Terrorforscher Peter Neumann. Doch beteilige sich Teheran nicht offen im Nahost-Konflikt.

Israel müsse endlich die Infrastruktur der radikal-islamischen Hamas zerstören, denn die wolle keine Zwei-Staaten-Lösung, sondern Israel zerstören, sagt SPD-Außenpolitiker Michael Roth. Deutschland müsse fest an Israels Seite stehen.

Moskau hoffe, dass Konflikte wie in Israel die Ressourcen des Westens bündeln und von der Unterstützung für die Ukraine ablenken, sagt Russland-Expertin Hanna Notte. Der Staat befähige außerdem zunehmend den Iran, statt ihn in die Schranken zu weisen.

Die Menschen im Land wollten die Abschaffung der iranischen Republik, so FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai. Die EU müsse ihre Iran-Strategie weg vom Atomprogramm-Fokus hin zu den Menschenrechten ändern und Revolutionswächter endlich sanktionieren.

Die Protestbewegung nach dem Tod von Mahsa Ameni hat das iranische Regime ins Wanken gebracht. Kann sie es auch stürzen? Und: Ist die Brandmauer zur AfD in Thüringen eingerissen (Ab Minute 9:45).

Deutschland hat keine Atomwaffen. Die nukleare Teilhabe in der NATO sieht vor, dass das Land im Fall eines Atomwaffeneinsatzes geschützt wird. Die Abschreckungsstrategie verbindet EU- und US-Interessen. Doch wie stabil ist die Sicherheitskooperation?

Im Iran freuen sich viele Menschen über das Ausscheiden der iranischen Mannschaft bei der Fußball-WM in Katar. Die werde nämlich als Teil des Regimes wahrgenommen, sagt die österreichische Diplomatin Shoura Hashemi im Dlf. Die Spieler hätten sich nicht klar zu Protesten gegen die Herrscher bekannt.

Iran gegen die USA – an politischer Brisanz schon kaum zu überbieten. Vor dem Hintergrund, dass es im direkten Duell um den Achtelfinal-Einzug bei der WM geht, noch einmal brisanter. Die Anti-Regime-Proteste bringen noch einmal mehr Konfliktpotenzial.

Der Iran und die USA unterhalten seit 1980 keine diplomatischen Beziehungen mehr. Während der Islamischen Revolution hatten iranische Studenten die US-Botschaft in Teheran besetzt. 1998 hatten die beiden Länder bereits einmal gegeneinander Fußball gespielt. Nun sind die Vorzeichen ganz anders.

Die iranische Inline-Skaterin Niloufar Mardani ist nach einem Rennen in Istanbul ohne Kopftuch zur Siegerehrung erschienen. Die Reaktion von Irans Regime ließ wie schon bei der Kletterin Elnaz Rekabi nicht lange auf sich warten: Das Sportministerium schloss Mardani aus dem Nationalteam aus.

Die Menschenrechtlerin Düzen Tekkal fordert "maximale Öffentlichkeit" für die iranische Kletterin Elnaz Rekabi. Die Sportverbände sollten "sich an die Seite der Sportler und nicht an die Seite dieses Mullah-Regimes stellen".

Eine Protesttafel unterbrach Samstagabend im Iran eine staatliche Nachrichtensendung. Wer dahinter steckt, ist noch unklar. Der Mut, den besonders Frauen im Iran gerade zeigen, werde über die Zukunft des Landes entscheiden, sagt Yalda Zarbakhch, Leiterin der persischen Redaktion der Deutschen Welle.

Menschen riskieren im Iran momentan ihr Leben bei den Protesten gegen das Regime. Prominente Unterstützung gab es dafür in den vergangenen Wochen auch aus dem Sport. Aber wie groß ist der Einfluss der Sportlerinnen und Sportler?

Seit Wochen gehen Menschen im Iran auf die Straße und protestieren. Anlass war der Tod der 22-jährigen Mahsa Jina Amini. Doch der Protest richtet sich gegen das Regime an sich. Eine neue Generation könnte dauerhaft etwas verändern, hoffen viele.

Die Demonstranten hätten die gemeinsame Forderung, dass die islamische Republik Iran aufhöre zu existieren, so die Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi im Dlf. Die Menschen protestierten gegen Ungleichheit, Korruption, Armut – und seien mutiger geworden.

Die Angriffe des iranischen Regimes auf Studierende seien einmalig, sagt die Journalistin Gilda Sahebi. Deutsche Medien müssten darüber besser berichten: „Sonst bleibt es im Dunkeln, was dort passiert.“

Im Iran protestieren Tausende gegen das Regime und die systematische Unterdrückung von Frauen. Auch aus dem Sport kommen Solidaritätsbekundungen. Das sei jedoch gefährlich, sagte der ehemalige iranische Ringer Shoan Vaisi im Dlf.

Nach dem Tod von Jina (Mahsa) Amini in Polizeigewahrsam demonstrieren weiterhin Menschen im Iran. Der Protest findet nicht nur auf der Straße statt. Viele vernetzen sich online - doch das iranische Regime sperrt rigoros Inhalte im Internet. Wie man die staatliche Zensur umgehen kann - ein Überblick.

Im Iran protestieren Tausende nach dem Tod einer jungen Frau in Polizeigewahrsam. Auch bekannte Sportler spielten dabei eine Rolle, erklärt Farid Ashrafian, der für die Deutsche Welle als Sportjournalist über den Iran berichtet. Besonders Ex-Bundesligaspieler Ali Karimi sei ein wichtiger Faktor.

Seit dem Tod von Mahsa Amini im Polizeigewahrsam gehen viele Iranerinnen und Iraner auf die Straße und verlangen Aufklärung. Über die Proteste zu berichten, ist eine Herausforderung - wegen der repressiven Politik gegen Medienschaffende im Land.

Eskandar Abedi erzählt aus dem Leben eines blinden jungen Mannes, der im Iran zur Zeit der Revolution Ende der 70er-Jahre Musiker wird. Er schließt sich revolutionären Zellen an und geht schließlich ins Exil nach Deutschland, wo er seine Erinnerungen niederschreibt.

In seinem posthum erschienen Roman führt SAID die Leserschaft in seine Teheraner Kindheit zurück. Die Prosaminiaturen im Stile von Walter Benjamins „Berliner Kindheit“ leuchten durch ihre Einfachheit und erzählerische Konzentration.

Heute fängt auf der Nordhalbkugel der Frühling an. Im Iran ist es nicht nur der Beginn einer Jahreszeit, sondern auch der eines neuen Jahres. Das Nouruz-Fest richtet sich rein nach dem Lauf der Sonne.

Im Iran ist ein Gesetz beschlossen worden, das noch schärfere Strafen für Abtreibungen und Empfängnisverhütung vorsieht. Wie es den dortigen Frauen mit den Entwicklungen in ihrem Land geht, hat die Journalistin Golineh Atai für ihr neues Buch „Iran. Die Freiheit ist weiblich“ untersucht.

Irans Bevölkerung ächzt unter Wirtschaftskrise und US-Sanktionen. Dass es nach der Präsidentschaftswahl bergauf geht, glauben nicht viele im Land. Mit Ex-Zentralbank-Chef Abdolnaser Hemmati steht ein reformorientierter Kandidat zur Wahl, Favorit ist jedoch der ultrakonservative Justizminister Ebrahim Raisi.

Der Iran steht vor Präsidentschaftswahlen. Auch der Nachfolger von Hassan Rohani wird wahrscheinlich den persisch-nationalistischen Kurs fortsetzen. Doch darunter leiden etliche Minderheiten. Deutlich wird das auch im Fußball.