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Iran-Atomabkommen
Die Rückkehr der US-Sanktionen

US-Präsident Donald Trump hat den Atomdeal mit dem Iran aufgekündigt, nun treten erste Sanktionen wieder in Kraft. Dabei liegt der Iran schon jetzt wirtschaftlich am Boden. Die USA wollen erreichen, dass sich das Land aus Konflikten im Nahen Osten heraushält.

Von Sebastian Hesse |
    Rohani trägt einen weißen Turban und Brille. Hinter ihm sieht man einen teil der iranischen Nationalflagge.
    Der iranische Präsident Hassan Rohani (DPA / EPA / CLAUDIO PERI)
    Mit Ablauf des heutigen Tages soll der Iran keine US-Dollar mehr erwerben dürfen. Washington will zudem den Handel mit Gold und anderen Edelmetallen unterbinden, ebenso den mit bestimmten Rohstoffen, Metallen und Industriesoftware. Der wirtschaftliche Druck, der so entsteht, soll das Regime in Teheran unter anderem dazu zwingen, sich aus den Konflikten im Nahen Osten - vor allem in Syrien, im Libanon und im Gaza-Streifen - herauszuhalten. Außerdem unterstellt die Trump-Regierung dem Iran, sein Raketenprogramm diene dem Bau von Trägern für Atomsprengköpfe. In einem zweiten Schritt werden die US-Sanktionen im November auf den Öl-Sektor ausgeweitet, was besonders schmerzhaft für das Land ist.
    Zusätzlichen Druck aufbauen
    Mit Genugtuung hat Washington am Wochenende auf die Demonstrationen in mehreren iranischen Städten reagiert. Der Sanktionsdruck von außen ist ausdrücklich als Ergänzung zum Druck von der Straße gedacht, der sich momentan aufgrund der iranischen Wirtschaftskrise aufbaut. Washington hofft, dass sich auch die verbliebenen Unterzeichner des Atomabkommens, das Präsident Trump einseitig aufgekündigt hatte, an den wieder eingesetzten Handelsbeschränkungen beteiligen. Vor Abschluss des Nuklearabkommens hatte auch die EU den Iran mit Sanktionen gestraft.