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Iran
Die FIFA erhöht den Druck

Nach dem Tod einer jungen Iranerin infolge einer Protestaktion gegen das Stadionverbot für Frauen, muss sich die Regierung in Teheran viel Kritik anhören. Der Weltfußballverband FIFA fordert die Führung auf, das Stadionverbot dauerhaft aufzuheben. Für den Iran geht es um nichts weniger als die WM-Teilnahme.

Von Christian Buttkerreit |
Das Foto zeigt eine Iranerin auf der Tribüne des Azadi-Stadions bei einem Fußballspiel in Teheran
Weibliche Fußballsfans im Stadion sind im Iran eine absolute Ausnahme (picture alliance / Photoshot / Ahmad Halabisaz)
In einer Erklärung der FIFA heißt es: "Wir fordern die iranischen Behörden auf, die Freiheit und Sicherheit aller Frauen zu gewährleisten, die an diesem legitimen Kampf zur Beendigung des Stadionverbots beteiligt sind".

Die iranische Protestbewegung erwartet vom Weltfußballverband allerdings konkrete Schritte: nämlich die iranische Nationalmannschaft von allen Wettbewerben auszuschließen. Auch von der Weltmeisterschaft 2022 in Katar. Sie beruft sich dabei auf die FIFA-Statuten. Diese verbieten die Diskriminierung von Frauen.
Iranische Frauen schwenken beim Spiel gegen Bolivien im Teheraner Asadi Stadion Flaggen ihres Landes.
Fußball im Iran - Iranische Frauen hoffen auf ein Ende des Stadionverbots
Eigentlich gilt für Frauen im Iran ein Stadionverbot. Der erzkonservative Klerus ist der Ansicht, dass Frauen nicht gemeinsam mit Männern ein Stadion besuchen sollten. Beim Spiel gegen Bolivien gab es eine Ausnahme.
Erzkonservativer Klerus stellt sich quer
Aus dem iranischen Sportministerium heißt es inzwischen, für das nächste Länderspielspiel am 10. Oktober gegen Kambodscha seien auf der Zuschauertribüne Frauen zugelassen.
Die Regierung von Präsident Rohani hatte sich bereits zuvor dafür ausgesprochen, dass seit 40 Jahren bestehende Stadionverbot für Frauen aufzuheben. Sie konnte sich aber nicht gegen die religiös konservativ Kräfte durchsetzen.
Der iranische Ex-Bayern-München-Profi Ali Karimi rief seine 4,5 Millionen Instagram-Follower nach dem Tod des sogenannten blauen Mädchens zum Stadionboykott auf.
Die 29-Jährige hatte versucht bei einem Spiel ihres Lieblingsklub Esteghlal Teheran ins Azadi-Stadion zu gelangen, dabei wurde sie festgenommen. Als Reaktion auf eine drohende Gefängnisstrafe zündete sie sich vor dem Gerichtsgebäude an und erlag später ihren schweren Verbrennungen.