Iran
Teheran bestätigt Raketenangriffe auf Ziele in Pakistan

Der Iran hat Angriffe auf Ziele im Nachbarland Pakistan mit Drohnen und Raketen bestätigt.

    Iranische Revolutionsgarden während der jährlichen Militärparade.
    Der Iran greift Ziele in Pakistan an. (afp)
    Sie hätten einer islamistischen Separatistengruppe gegolten, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tasnim. Die sunnitische Gruppe hatte mehrere Anschläge im Südost-Iran für sich reklamiert. Die pakistanische Regierung verurteilte die Angriffe als eine unprovozierte Verletzung des nationalen Luftraums, bei der Zivilisten getötet worden seien.
    Am Dienstag hatten die iranischen Revolutionsgarden Ziele im Irak und in Syrien mit Raketen angegriffen. Dabei soll es sich um Vergeltung für Anschläge im Iran gehandelt haben, darunter für den in der Stadt Kerman Anfang Januar mit fast merh als 80 Toten. Als Reaktion legte das irakische Außenministerium eine Beschwerde beim UNO-Sicherheitsrat ein. Die Angriffe, die auf die Stadt Erbil abzielten, hätten zu unschuldigen zivilen Opfern und zu Schäden an öffentlichem und privatem Eigentum geführt und seien eine "eklatante Verletzung der Souveränität des Iraks", hieß es.

    Zamirard: Die Angriffe sollen Signal an Israel und USA senden

    Die Expertin Azadeh Zamirirad von der Stiftung Wissenschaft und Politik sagte dem Portal tagesschau.de, der Iran habe seine Ziele im Irak und in Syrien bewusst gewählt. Die Angriffe sollten ein Signal an Israel und die USA senden, ohne das Eskalationspotenzial in der Region zu steigern. "Man hat sich Orte in Nordsyrien und vor allem in der irakischen autonomen Republik Kurdistan ausgesucht, in denen keine israelischen oder amerikanischen Toten zu erwarten sind", erläuterte Zamirirad. "Denn das würde dazu führen, dass eine direkte militärische Auseinandersetzung kaum noch zu vermeiden wäre."
    Diese Nachricht wurde am 17.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.