US-Außenminister John Kerry und die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini verkündeten die Aufhebung der Strafmaßnahmen in Wien. Mogherini sagte, das Nuklearabkommen mit dem Iran sei mit dem heutigen Tag umgesetzt. Nun würden sich die EU und die USA über die genauen Schritte des Sanktionsstopps verständigen.
In der österreichischen Hauptstadt hatte die IAEA Kerry, Mogherini und den iranischen Außenminister Mohammed Sarif darüber unterrichtet, dass Teheran alle Punkte des Abkommens erfüllt habe. Behördenchef Yukiya Amana sagte, damit würden die die Beziehungen zwischen dem Iran und der IAEA in eine neue Phase treten.
Iran darf wieder Öl und Gas exportieren.
Mit der Aufhebung der Sanktionen fallen für den Iran unter anderem viele Beschränkungen im Finanzwesen und im Energiesektor. So darf das land wieder Öl und Gas in die EU exportieren. Teheran gab bereits vor dem offiziellen Ende der Sanktionen bekannt, 114 Flugzeuge vom Airbus-Konzern zu kaufen. Das Unternehmen betonte dagegen, man habe bislang wegen der Sanktionen keine Verhandlungen geführt.
Der Iran hatte zuvor unter anderem die Zahl seiner zur Uran-Anreicherung genutzten Zentrifugen auf rund 6.000 reduziert und die Bestände von angereichertem Uran drastisch verringert. Der Schwerwasserreaktor Arak soll zu einem Forschungsreaktor umgebaut werden. Auch Auflagen für seine künftige Forschung im Atombereich muss sich Teheran gefallen lassen. Das Abkommen soll sicherstellen, dass der Iran sein Atomprogramm nur zu Energiegewinnung nutzt und nicht zur Herstellung von Nuklearwaffen. Der Vertrag gilt zehn Jahre, einzelne Punkte gelten auch bis zu 25 Jahre.
USA und Iran tauschen Gefangene aus
Bereits vor der Einigung hatten die USA und der Iran einen Gefangenenaustausch durchgeführt. Wie beide Seiten bestätigten, ließ Teheran fünf Personen frei, darunter vier mit iranisch-amerikanischer Doppelstaatsbürgerschaft. Einer der Freigelassenen ist der Teheraner Korrespondent der "Washington Post", Rezaian. Die USA begnadigten ihrerseits sieben Iraner, die wegen Verstößen gegen die Sanktionen in Haft waren. Außerdem nahmen sie Haftbefehle gegen 14 weitere Iraner zurück, deren Auslieferung als unwahrscheinlich galt. Washington betonte, bei dem Gefangenenaustausch handele sich um einen einmaligen Vorgang.