Die aktuelle Entspannung sei darauf zurückzuführen, dass beide Seiten eingesehen hätten, wenn sie mit Angriffen weitermachten, dann würde es einen riesigen Flächenbrand geben. "Ich glaube, als die Iraner ankündigten, dass sie bei einem weiteren Schlag der Amerikaner Haifa in Israel angreifen - da wurde allen klar, dass das den großen Krieg bedeutet hätte", sagte Jürgen Todenhöfer.
Der Iran habe an dieser Stelle sehr klug reagiert. Todenhöfer: "Ich finde es gut, dass Iran keine Soldaten getötet hat. Es gab Trump die Chance, seine Drohung, 52 bedeutende Ziele im Iran anzugreifen, zurückzunehmen."
"Man riskiert, dass der Gegner durchdreht"
Gefragt nach den Motiven, die den US-Präsidenten bewogen hätten, General Soleimani zu töten, sagte Todenhöfer: "Es ist schwer, bei Trump von klugen, deutlichen und klaren Strategien zu sprechen." Den zweitwichtigsten Mann im zweitwichtigsten Land des Nahen Ostens mit einem Drohnenangriff zu Staub und Asche zu verbrennen, könne keine Strategie sein.
"Das kann nur die Strategie von einem sein, der sagt: 'Jetzt geht's los'", sagte Todenhöfer, "denn wenn die Iraner emotional gehandelt hätten - das ist zwar ein harter Militär, der aber sehr beliebt war und jede Präsidentschaftswahl gewonnen hätte - wenn man so einen Mann in die Luft sprengt, riskiert man, dass der Gegner durchdreht und man riskiert, dass es zu einem furchtbaren Konflikt kommt."
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