Ist das Stadiontor tatsächlich offen für alle, auch für Frauen? Offenbar ja – zumindest einen Spalt.
Der deutsche Beachvolleyball-Nationalspieler Markus Böckermann ist mit seinem Teamkollegen Lars Flüggen vor Ort auf Kish Island. Markus Böckermann hat dem Deutschlandfunk gegenüber bestätigt: Bei der Qualifikation zum Auftakt der World Tour haben zumindest ein paar Frauen zugeschaut. Das deutsche Duo bezeichnete das als eine gute Entwicklung.
Im Iran wird Frauen der Zugang zu Sportgroßveranstaltungen immer wieder verwehrt. Doch die Öffnung für alle war laut Volleyball-Weltverband Voraussetzung für die Durchführung des Turniers. Bis zuletzt war nicht klar, ob dies auch eingehalten wird.
Menschenrechtsaktivisten sprechen von einem großen Schritt
Die amerikanische Menschenrechtsaktivistin Minky Worden bezeichnete die Nachricht vom Zugang der Frauen auf Kish Island als großen Schritt. Die Sportbeauftragte von Human Rights Watch kritisierte aber gegenüber dem Deutschlandfunk das Vorgehen der Verbände: Es seien keine genauen Spielpläne veröffentlicht und keine Tickets im Vorfeld verkauft worden. Dabei müsse es doch im Interesse der Sportverbände sein, es den Frauen jetzt so einfach wie möglich zu machen.
Am Ende gehe es darum, dass Frauen auch im Iran ein dauerhaftes Recht auf Sportgroßveranstaltungen hätten, so Worden. Wie realistisch das ist, könnte sich bereits im Juni zeigen: Dann sollen in der iranischen Hauptstadt Teheran Spiele der Volleyball World League ausgetragen werden.