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Iranisches Filmfest in Köln
"Der Iran ist eine Zeitbombe"

Das 5. Iranische Filmfest Köln zeigt vor allem Filme von jungen Regisseuren. Darin gehe es um die Frage: "Wie kann man als junger Mensch in einem Land leben, in dem es so viele rote Linien gibt", sagte Festivalmanager Siamak Poursharif im Dlf. Er warnte vor den Folgen von Trumps Politik.

Siamak Poursharif im Corsogespräch mit Sigrid Fischer |
    Ein Graffito zeigt die Freiheitsstatue mit Totenkopf und die US-Flagge stilisiert mit roten und hellblauen Streifen.
    Antiamerikanisches Graffiti in Irans Hauptstadt Teheran: Die Iran-Politik von US-Präsident Trump verheiße nichts Gutes für das Land und seine Kreativen (picture alliance / Abedin Taherkenareh)
    Die Welt blickt sorgenvoll auf den Iran - und auf die USA. Der US-Präsident hat Tatsachen geschaffen, die große Teile der Weltgemeinschaft beunruhigen: die Aufkündigung des Atomdeals.
    Gleichzeitig findet in Köln das 5. Iranische Filmfestival statt. Ab heute werden 13 Spielfilme gezeigt und zwei Kurzfilmprogramme. Vor allem junge Filmemacher sind mit ihren Arbeiten vertreten. "Sie sehen im Internet, wie junge Menschen in Europa leben - und wollen das auch", sagte Festivalmanager Siamak Poursharif im Deutschlandfunk. 70 Prozent der Iraner seien nach der Revolution geboren, die dem Land die Identität genommen habe. Daher gehe es in vielen Film um die Identitätssuche.
    Wir haben noch länger mit Siamak Poursharif gesprochen - hören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs
    Filmemacher im Iran müssen zwei Kommissionen durchlaufen: zur Genehmigung des Drehbuchs und zur Genehmigung der Kinoaufführung, wie Poursharif erklärte. Beide Instanzen seien sich nicht immer einig, so dass eine Drehgenehmigung erteilt werde, der fertige Film dann aber im Iran nicht gezeigt werden dürfe.
    Das Problem der Aufkündigung des Atomdeals durch die USA sieht Poursharif darin, dass dadurch die rechten Kräfte gestärkt würden: "Iran ist eine Zeitbombe, mit der man vorsichtig umgehen sollte".
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.