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Irlands historische Sternwarte
Das Observatorium von Armagh

Mitten im Städtchen Armagh in Nordirland befindet sich eine äußerst traditionsreiche Sternwarte. Der Erzbischof des Ortes hatte 1789 das Armagh-Observatorium gegründet – als Teil einer künftigen Universität. Die Hochschule wurde nie eingerichtet, aber die Astronomie hat bis heute einen festen Platz in der Stadt.

Von Dirk Lorenzen |
    Very British: Das traditionsreiche Observatorium von Armagh
    Very British: Das traditionsreiche Observatorium von Armagh (Beckmann)
    Rund vierzig Wissenschaftler beschäftigen sich vor allem mit Sonnen- und Sternphysik, Vorgängen in der Milchstraße und mit unserem Planetensystem. Außerdem spielen dort traditionell Wettermessungen, Klimakunde und Sternschnuppenbeobachtungen eine große Rolle.
    Zwar stand Armagh immer im Schatten der Sternwarten in Greenwich oder Edinburgh, aber die dort tätigen Astronomen haben sich stets sehr wohl gefühlt.
    In seiner rund 225-jährigen Geschichte hatte das Observatorium nur acht Direktoren – und da ist der unglückliche Joseph Hartcastle bereits mitgezählt, der 1917 noch vor seinem Amtsantritt verstorben war.
    Der estnische Astronom Ernst Öpik ließ sich nach seiner Flucht Ende des Zweiten Weltkriegs in Armagh nieder. Dort verfasste er epochale Arbeiten über die Gefährdung der Erde durch Einschläge von Asteroiden.
    Das größte historische Instrument ist ein Teleskop mit einem 40-Zentimeter-Spiegel. Außerdem betrieb das Armagh-Observatorium früher ein 90-Zentimeter-Teleskop auf der Harvard-Station in Südafrika.
    Das Armagh-Observatorium und seine historische Teleskopkuppel
    Das Armagh-Observatorium und seine historische Teleskopkuppel (Beckmann)
    Heute widmet sich das Institut auch der Popularisierung der Himmelskunde: es gibt ein Planetarium, ein Museum und einen Astronomiepark mit Modellen von Sonnensystem und Universum.