
Vertreter von Polizei und Staatsanwaltschaft hatten am Nachmittag bereits die Festnahme eines 15-Jährigen bekannt gegeben. Als möglicher Vorwurf gegen ihn stand zu dem Zeitpunkt lediglich die Nichtanzeige geplanter Straftaten im Raum.
Andacht für Opfer
In der Solinger Fußgängerzone kamen hunderte Menschen zu einem stillen Gedenken für die Opfer des Anschlags zusammen. Begleitet von ruhiger Musik legten viele Besucherinnen und Besucher Blumen nieder und entzündeten Kerzen.
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Wüst, hatte die Tat in einer Erklärung am späten Nachmittag bereits als "Akt des Terrors gegen Sicherheit und Freiheit" bezeichnet. Man werde "unsere Art zu leben verteidigen", sagte der CDU-Politiker. Bundesinnenministerin Faeser von der SPD richtete einen Appell an die Gesellschaft. Man müsse jetzt zusammenstehen und sich gegen diejenigen stellen, die Hass säen wollten.
Verstärkte Polizeipräsenz
NRW-Innenminister Reul kündigte an, dass die Polizeipräsenz im Lande erhöht werde und zwar insbesondere dort, wo große Veranstaltungen stattfinden. Die Stadt Solingen hat das ursprünglich für drei Tage geplante Straßenfest beendet. Im Solinger Stadtteil Burg wurden die Ritterspiele abgesagt, auch die für dieses Wochenende geplanten Stadtfeste in den nahegelegenen Städten Hilden und Haan finden nicht statt.
Bei der Attacke waren am Freitag drei Menschen getötet worden. Acht weitere wurden verletzt, vier davon lebensgefährlich. Für Betroffene und Angehörige der Gewalt auf dem Solinger Stadtfest ist ein psychosoziales Beratungstelefon eingerichtet - und zwar unter der Nummer 0800 001 2022.
Diese Nachricht wurde am 24.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.