Archiv

IS-Rekrutierung in der Türkei
"Erdogan hat weggeschaut"

Dass es Ausbildungscamps für die IS in Istanbul gebe, könne er aus eigenen Recherchen nicht bestätigen, sagte der "Spiegel"-Korrespondent in der Türkei, Hasnain Kazim, im DLF. Die türkische Regierung habe aber sehr lange einfach weggeschaut - und es gebe ganz klar Sympathisanten für den IS in der Türkei.

Hasnain Kazim im Gespräch mit Jürgen Zurheide | 04.10.2014
    Der Korrespondent des Spiegel in der Türkei, Hasnain Kazim
    Der Korrespondent des Spiegel in der Türkei, Hasnain Kazim (dpa / Janna Kazim)
    Ausbildungscamps an der Waffe könne er an der Grenze zur Türkei, aber auf syrischem Gebiet, aus eigenen Erkenntnissen bestätigen.

    Es kommen sehr viele überwiegend junge Männer aus der Türkei und aus dem Westen nach Istanbul und in andere türkische Großstädte, die sehr schnell Anschluss an die Dschihadisten finden würden, wenn man in bestimmte Viertel gehe und dort bestimmte Teehäuser und Moscheen besuche. Es gebe Geschäfte, in denen Kleidung mit dem Logo vom Islamischen Staat verkauft werde.
    Man werde auch von anderen Männern angesprochen, die einem zunächst auf den Zahn fühlen würden. Und dann bekomme man nach und nach immer mehr Zugang zu dieser Gruppe. Es gebe in der Türkei ganz klar auch Sympathisanten für die IS, sagte Hasnain Kazim im DLF.
    Das komplette Interview können Sie im Audioplayer (Klick auf die Überschrift oder rechts oben auf den Player) nachhören.