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IS-Terror im Irak
Menschen aus Mossul müssen fliehen - nach Syrien

Der sogenannte Islamische Staat terrorisiert auch die irakische Stadt Mossul. Die Bewohner müssen die Stadt verlassen - und fliehen nun zu Fuß nach Syrien. "Das muss man sich klarmachen: Wir haben Flüchtlinge, die nach Syrien fliehen", sagte eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerk mit Blick auf die Kriegszustände dort.

    Flüchtlingscamp in Hasaka (Bild von 2014) - hier landen viele Flüchtlinge aus dem Irak nach ihrem Fußmarsch.
    Flüchtlingscamp in Hasaka (Bild von 2014) - hier landen viele Flüchtlinge aus dem Irak nach ihrem Fußmarsch. (afp / Ahmad al-Rubaye)
    Tausende Iraker seien auf dem Weg von Mossul nach Syrien, wo seit 2011 Kriegszustand herrscht. Allein im Mai seien es bislang mehr als 4.200 Menschen, erklärte eine Sprecherin des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR. Man bereite sich auf bis zu 50.000 vor. Dies zeige, wie verzweifelt diese Menschen seien. Mossul befindet sich in der Hand des IS.
    Flucht aus Angst vor Hinrichtungen
    Grund für die Flucht aus Mossul seien offenbar Berichte über die Hinrichtung von Männern und Jungen durch die Terroristen in Falludscha. Der IS tötet nach UNO-Angaben dort immer mehr Zivilisten, die nicht für ihn kämpfen wollen. Es gebe Berichte über einen "dramatischen Anstieg" von Opfern unter Männern und männlichen Jugendlichen. Viele Einwohner seien zudem bei Kämpfen um die Stadt unter den Trümmern ihrer Häuser begraben worden. Genaue Zahlen nannte der UNHCR nicht.
    In Falludscha hatte die irakische Armee am Montag eine Offensive begonnen. Es wird erwartet, dass sie in den kommenden Monaten auch Mossul angreift, die faktische Hauptstadt des IS im Irak. Die irakische Regierung hatte im März einen Plan bekanntgegeben, um Mossul zurückzuerobern. Doch wurden seitdem nur eine Handvoll nahegelegene Ortschaften eingenommen. Mossul ist die zweitgrößte Stadt des Iraks. Der IS hatte sie im Frühjahr 2014 überrannt.
    Der Islamische Staat im Nahen Osten (Stand: 25.04.2016)
    Der Islamische Staat im Nahen Osten (Stand: 25.04.2016) (picture-alliance / dpa-Grafik)
    Zu Fuß durch Syrien
    Dem UNHCR zufolge machten sich in diesem Monat bislang mehr als 4.200 Menschen aus dem Irak zu Fuß auf den Weg durch die von Extremisten gehaltenen Gebiete in Syrien, um in die von Kurden kontrollierte syrische Provinz Hassaka zu gelangen - rund 250 Kilometer westlich von Mossul. Dort seien sie nun 14 Kilometer von der Grenze entfernt im Lager Al-Hol in Sicherheit, "soweit man das von Syrien sagen kann".
    Über eine Luftbrücke würden nun Hilfsgüter aus Jordanien in die Region eingeflogen. Das UNHCR hatte am Donnerstag damit begonnen, Zelte, Decken, Matratzen und andere Gegenstände in die in Hasaka gelegene Stadt Kamischli zu fliegen. In Mossul wohnten früher zwei Millionen Menschen. Wie viele seit der Machtübernahme des IS dort noch leben, ist unklar.
    Erbitterter Kampf um Falludscha
    Der IS hatte Falludscha im Januar 2014 als erste größere Stadt im Irak eingenommen. Seitdem hat er sowohl in Syrien als auch im Irak deutlich an Boden verloren. Der mit der Regierung in Bagdad verbündete schiitische Milizen-Chef Hadi al-Amiri sagte im Staatsfernsehen, die Armee habe die Stadt inzwischen fast völlig abgeriegelt. Dies werde die erste Phase der Offensive abschließen. Die letzte Schlacht um Falludscha werde in "Tagen, nicht Wochen" beginnen.
    US-Schätzungen zufolge sollen sich in Falludscha zwischen 500 und 700 IS-Kämpfer verschanzt haben. Die Gefechte haben die Sorge um die eingeschlossene Bevölkerung verstärkt. Bislang hätten es nur 800 Menschen geschafft, aus der Stadt zu fliehen, sagte die UNHCR-Sprecherin. In Falludscha sollen insgesamt noch 50.000 Menschen leben.