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IS-Terror
Offenbar weitere Geisel enthauptet

Die Terrorgruppe "Islamischer Staat" hat nach eigenen Angaben eine weitere Geisel enthauptet. Dabei soll es sich um den US-Bürger Peter Kassig handeln. Der ehemalige Soldat wurde vor einem Jahr in Syrien verschleppt, wo er den Opfern des Bürgerkriegs helfen wollte.

    Ein Anhänger des IS mit der Flagge der Miliz
    Ein Anhänger des IS mit der Flagge der Miliz (afp)
    Wieder haben IS-Terroristen ein Propagandavideo über eine getötete Geisel ins Internet gestellt - ohne diesmal die Enthauptung zu zeigen. Zu sehen ist, wie ein maskierter Mann neben einer kopflosen Leiche steht. Der Vermummte erklärte in englischer Sprache mit britischem Akzent, dass der Tote Kassig sei. Er wäre das fünfte derart vorgeführte Opfer der im Irak und Syrien kämpfenden Terroristen, die unter Geiselnahme des Islams wie Raubritter über Mesopotamien herfallen. Der Islamische Staat hat weite Teile in Syrien und im Irak unter seine Kontrolle gebracht.
    Die Extremisten ermordeten schon die US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff, den britischen Entwicklungshelfer David Haines und den Briten Alan Henning, der im Dezember 2013 als Fahrer eines Rettungswagens mit einem Hilfskonvoi nach Syrien gekommen war. Die Extremisten haben auch den britischen Fotojournalisten John Cantlie in ihrer Gewalt.
    Beileidsbekundung aus dem Weißen Haus
    Eine Bestätigung, dass es sich wirklich um den Amerikaner Kassig handelte, gab es zunächst nicht. Die US-Regierung prüfe die Echtheit des jüngsten Videos, sagte die Sprecherin des Nationalen Sicherheitsrates, Bernadette Meehan. In diesem Fall wäre die Regierung "bestürzt über den brutalen Mord an einem unschuldigen Amerikaner". Das Weiße Haus sprach der Familie und den Freunden des 26-Jährigen schon sein tiefstes Beileid aus. In einem Video vom 3. Oktober hatten IS-Kämpfer damit gedroht, den 26 Jahre alten Kassig zu enthaupten.
    Weißes Haus in Washington
    Das Weiße Haus in Washington (AP)
    Das Video über die getötete Geisel tauchte im Internet wenige Minuten nach dem Abflug von US-Präsident Barack Obama aus Australien auf, wo er am G20-Gipfel teilgenommen hatte.
    (sdö/bor)