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IS-Terror
Türkei lässt kurdische Kämpfer über die Grenze

Kurdische Kämpfer aus dem Irak sollen nun über die Türkei nach Syrien reisen dürfen. Dort sollen sie helfen, die Terrormiliz Islamischer Staat zu bekämpfen. Selbst direkt in den Konflikt eingreifen will die Türkei aber weiter nicht.

    Kurden schauen von der Türkei aus auf die umkämpfte syrische Stadt Kobane.
    Nicht mehr nur zuschauen: Kurdische Kämpfern soll der Grenzübertritt erleichtert werden. (AFP / Bulent Kilic)
    Kurdische Kämpfer können ab sofort über die Türkei nach Syrien einreisen und so die Peschmerga aus dem Irak bei der Verteidigung der Grenzstadt Kobane gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" unterstützen. Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu sagte, sein Land habe kein Interesse daran, dass Kobane in die Hand der Dschihadisten falle. "Wir unterstützen die Peschmerga-Truppen beim Grenzübertritt." Bislang war es ihnen untersagt. Warum die Türkei ihren Kurs ändert, sagte Cavusoglu nicht.
    Weil das Gebiet zwischen der kurdischen Autonomieregion im Nordirak und Kobane vom IS beherrscht wird, führt der einzige Landweg über die Türkei. Die Einreise von Kämpfern der verbotenen Arbeiterpartei Kudistans (PKK) bleibt offenbar aber weiter verboten. Der Außenminister schloss zudem weiter eine direkte Unterstützung für die syrisch-kurdische Partei PYD aus. Deren Einheiten kämpfen in Kobane gegen den IS. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte die PYD vor wenigen Tagen noch als "Terrororganisation" bezeichnet, die sich nicht von der verbotenen türkischen Kurdischen Arbeiterpartei PKK unterscheide.
    USA werfen Waffen ab
    Die Kämpfer in Kobane haben zudem Hilfe von den USA erhalten. Flugzeuge warfen in der Nacht auf Montag nahe Kobane erstmals Waffen, Munition und medizinische Güter ab, um die kurdischen Kämpfer gegen den IS zu unterstützen. Der Abwurf von Waffen in Syrien erfolgte gegen den erklärten Willen der Türkei. Ein US-Regierungsvertreter sagte, er könne die Bedenken der Türkei verstehen. Der IS sei allerdings ein gemeinsamer Feind der Türkei und der USA.
    Ein türkischer Panzer vor der syrischen Grenze bei Suruc - nahe Kobane am 10.10.2014
    Ein türkischer Panzer vor der syrischen Grenze bei Suruc - nahe Kobane - die Türkei weigert sich bisher, aktiv gegen den IS vorzugehen. (picture-alliance / dpa / Tolga Bozoglu)
    Außenminister Frank-Walter Steinmeier betonte am Montag, es könne keine Rede sein von einer Wende des Kriegsgeschehens."Aber es scheint sich in den letzten Tagen so darzustellen, dass die Abwehrfähigkeit der Kurden in Kobane erhöht worden ist." Die Stadt an der syrisch-türkischen Grenze ist seit Wochen umkämpft. Papst Franziskus sprach angesichts der Übergriffe des IS von einer Form des Terrorismus, die zuvor unvorstellbar gewesen sei. Diese Situation erfordere auch "eine angemessene Antwort der internationalen Gemeinschaft".
    (hba/bor)