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Is was?! Aufreger der Woche
Der getunte Trump

Sich mit fremden Federn schmücken war gestern, heute schmückt man sich mit fremden Muskeln - das zeigte diese Woche der US-Präsident eindrücklich. Derweil schmücken sich die Räuber aus dem Grünen Gewölbe in Dresden mit fremdem Schmuck. Corso-Satiriker Stefan Reusch ist ganz baff ob der Kunststücke.

Von Stefan Reusch |
Die SPD. Ein Gespräch:
"Haste gehört, Klara Geywitz will Vorsitzende der SPD werden!"
"Kenn' ich nich'. Wie heißt die?"
"S-P-D!"
"Nee, kenn' ich nich'."
The day before. Pscht. Die SPD. Bis dahin Respekt vor dem langen ruhigen Findungsprozess. Dass da keiner war, der "basta!" rief, war wohltuend. Keiner benahm sich wie die Axt im grünen Gewölbe.
Fremde Muskeln, schweineteuer und protzig
Die allerdings war erfolgreich. Der Direktor des Schatzkammermuseums in Dresden war freilich beleidigt ob der Oberflächlichkeit der Räuber und ihrer Hast. "Da ging es wohl eher um das Glitzern als um den Sammler mit speziellem Interesse", so Dirk Syndram angesäuert. Auch war von "barbarischer" Plünderung die Rede. Kurzum: Man fühlt sich weit unter Niveau beklaut. Dabei weiß offensichtlich keiner so richtig, was die alten Familienjuwelen denn wert sind beziehungsweise - falls bereits filetiert – wert waren. "Unschätzbar", heißt es. Quatsch. Man kann alles schätzen, vieles sogar gering. Dieses Zeug zum Beispiel - vorsichtig formuliert - ist gar nicht mal so schön. Es ist so wie Damien Hirsts Diamanten-Schädel – schweineteuer und protzig. So tickten also in alten Reichen die Neureichen.
Heute gibt‘s sowas nicht mehr. Scherz. Massenweise sogar. Vorneweg Donald Trump! Er inszeniert sich, er schmückt sich mit fremden Federn, neuerdings mit fremden Muskeln. Es sind die von Rocky Balboa, dessen erstaunlichem Boxer-Körper hat er noch einen draufgesetzt, nämlich seinen Kopf. Der künstlerische Wert dieses eleganten Produkts zeitgenössischer Montagetechnik ist etwa ... "unschätzbar". Mindestens. Man ist ganz baff, man verharrt, man wird sprachlos.
Braun - schweig!
Überhaupt: Vorweihnachtliche Stille zieht ein. Im ganzen Land. Black Friday, klingeling. Und leise rieselt die "Zeit" beziehgungsweise aus der "Zeit" die Überschrift "Die Macht der Stillen", und auch die AfD hält ab morgen einen pantomimisch interessanten Parteitag ab. Denn still wird es sein in – oh. Sorry. Mein Fehler. Bloß der Veranstaltungsort heißt "Braunschweig", es gibt keine Selbstanweisung: "Braun, schweig!" Tut mir leid. Wirklich. Das tut mir wirklich leid ...