
Unsicherheit überall. Ein Beispiel: Der Bundestag am Mittwoch. Man setzt sich zusammen und doch nicht zu sehr. Man setzt sich auseinander. Und ja, man setzt sich schon auch miteinander auseinander – aber nicht zu sehr. Paradoxe Verhältnisse. Zeichen allgemeiner Verunsicherung. Hier. In Europa.
Nicht so in den USA. Da wird ab Ostern wieder gearbeitet. Donald Trump wünscht sich, nimmt an, weiss, dass dann wieder Normalität einziehen wird, denn: „Unser Land will zurück an die Arbeit“. An Ostern. Eine – gelinde gesagt – gewagte Terminierung.
Lieber arbeiten als leben
Aber auch hier in Deutschland scharren einige mit den Hufen, wenn auch smarter. FDP-Chef Lindner will schnell – und das klingt forsch – eine Exit-Strategie. Jens Spahn will schnell wieder öffentliches Leben ermöglichen. Spahns CDU-Fraktionskollege Linnemann warnt vor einem nachhaltigen Schaden, sollten wir – „nicht spätestens nach Ostern die Wirtschaft wieder schrittweise hochfahren.“ – Aha. Ostern. Internationale Solidarität. Nicht bloß die Menschen in den USA wollen lieber arbeiten als leben. Auf die hochfahrende Wirtschaft!
Ja, ich weiß, es ist komplizierter. Ja, wir wissen wenig. Alle. Auch die Politiker. Sogar der entschlossene Herr Söder, und all die föderalen Platzhirsche. Wer weiß Bescheid?
Im-Nebel-Stochern
Das Münchener Ifo-Institut meldet: „Die Wirtschaftsleistung in Deutschland wird sinken.“ Nämlich um 7,2 bis 20,6 Prozentpunkte. Wow! Diese vermeintliche Messerschärfe beim Im-Nebel-Stochern. Profis. Diese Exaktheit im Ungefähren. Wow.
Alles hat sich geändert. Jetzt werden erstmals die Olympischen Spiele verschoben, ach was: die wurden schon immer verschoben. Aber ansonsten...
Wir würden so gern etwas wissen. Etwas mehr. Das wird schon. Bis Ostern. Bestimmt. Sonst korrigiere ich mich halt.