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Is was?! Aufreger der Woche
Von den Profis und von der Leyen

Wer hat das Sagen in der Europäischen Union? Die Regierungschefs? Die EU-Parlamentarier? Der Wähler? Das wüssten viele gerne. Wir geben nicht vor, die Lösung zu haben. Wir haben die Lösung. Satiriker Stefan Reusch wirft seinen Hut in den Ring.

Von Stefan Reusch |
Ursula von der Leyen unter dem Kranz von zwölf goldenen Sternen der Europaflagge
Auf EU-Kurs: Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (dpa-Zentralbild (Arno Burgi))
EU-Kommissionspräsident ... Ob ich das machen soll ...? Ich wäre eine Verlegenheitslösung, da mach' ich mir nix vor. Aber was wäre die Alternative: Streit ohne Ende, die EU handlungsunfähig, Trump reibt sich die Hände – nein. Und ich habe von allen bereits genannten Kandidaten nur das Beste. Ich bin wie Manfred Weber kein Regierungsprofi, wie Frau von der Leyen stand ich niemals zur Wahl und wie Herr Timmermanns bin ich Brillenträger. UND ich bin das, was alle überzeugten Europäer von sich sagen: Ich bin ein überzeugter Europäer. Einer von uns, also einer von euch. Dann. Wenn ich das Amt dann habe.
Ich verfüge auch über Auslandserfahrungen, all inclusive war ich schon unterwegs. Frau von der Leyen wirbt damit, dass sie Französisch kann und Englisch. Ich kann sogar Deutsch. Frau von der Leyen hingegen? Haben Sie die schon mal sprechen gehört? Sie spricht stoßweise. ZUm Beispiel über die bewaffneten Drohnen, da wollte sie - Zitat- "mit dem Mandat und auf den konkreten Fall bezogen auch die Frage der Bewaffnung der Drohne zum Schutz der entsandten Truppen entscheiden". Jeder zweiten Silbe nötigt sie eine Betonung auf, als wolle sie den Worten etwas abpressen, was diese gar nicht haben: Bedeutung, Sinn, Wärme. Will Frau von der Leyen mehr Soldaten, dann möchte sie einen - Zitat - "atmenden Personalkörper schaffen". Ist das Deutsch? Und jetzt in Straßburg? "Mir ist es wichtig, dass ich viel zuhöre und viel mitnehme, damit ich" ...
Huch! Ich bin ja schon im Wahlkampfmodus!
Nein, ich will nicht persönlich werden, ich halte es da mit der SPD-Chefin Malu Dreyer. Es gehe nicht um die Person von der Leyen, es gehe ums Prinzip. Genau, es geht nicht um Personen, nicht um Namen. Mein Name zum Beispiel ist vorbildlich nicht gefallen, keiner hat ihn ins Gespräch gebracht, mich eingeschlossen.
Es geht um die Sache. Ich erfülle Voraussetzungen. Ich mache den Job. Aber nur halbtags. Ich möchte weiter für "Corso" arbeiten. Ich werde mich bestimmt gerne mit den Parlamentariern balgen, ja, aber ich möchte auch nicht ganz auf intellektuelle Auseinandersetzung verzichten.
Nun ist mein Hut also im Ring. Ich danke für Ihr Vertrauen.