Heute Abend griechisch essen gehen! Alle! Nicht wieder bloß ich! Es muss sein. Auch wenn die stark zwiebelhaltige griechische Küche in den Verdauungstrakten mancher Mitteleuropäer für Revolutionen von fast schon varoufakis-mäßiger Lautstärke sorgen kann - heute wird Solidaritäts-Zaziki oder Schuldenschnitt-Souflaki gegessen!
Nur so können wir auch eine Art moralischen Ausgleich schaffen gegenüber dem blöden bösartigen Pöbel, der kürzlich in Düsseldorf wütete: In einem offenen Brief erklärten die Wutbürger ihrem bisherigen Lieblingsrestaurant den Boykott; der Wirt, wüteten die Wahnwitzigen, trage zwar keine Schuld an der geradezu irrsinnigen griechischen Regierung; dennoch sei ihnen, den Gästen, der Appetit auf griechisches Essen zur Zeit vergangen.
Was es doch für Ekelpakete gibt! Griechische Restaurants boykottieren! Zur Strafe ein Jahr lang nur noch Kohlrouladen für die wütenden Spießer, stinkende graubraune Kohlrouladen!
Ich bin dann mal weg
Wie sollen wir eigentlich mit der kompletten Varoufakislosigkeit unsere Medien klarkommen? Erst trat der Kasper mit einem massiven PENG auf die Weltmedienbühne; dann irrlichterte er – unablässig dummes Zeug emittierend und umschleimt von devoten Medienfaseleien - solange durch die Sitzungen, bis sogar Frau Merkel schon fast zugegeben hätte, dass Griechenland pleiter als pleite ist - und am Ende setzt der scharfe Jannis sich vor dem Ministerium auf sein Moped und entschwindet. Weg isser.
"Schön und klug" nannte ein Journalistenkollege – der sicher bald wieder gesund wird - den Windmacher Varoufakis im Internet. Und bei "Spiegel online", wo man doch normalerweise allenfalls gemäßigt blöde ist, lasen wir: "Realpolitisch ist Varoufakis ein Bauernopfer der Regierung Tsipras. Ikonografisch ist er immer noch ein Popstar."
Ikonografischer Popstar: Schon mal mit hoch dosiertem Aspirin für die Hirndurchblutung versucht? Bernd Lucke ist weg. Der Mann mit dem Charisma einer nassen Jacke, dem Charme eines toten Huhns und dem Kommunikationstalent eine Andy Brehme: Weg isser.
Und noch ein Abschied
Wir freuen uns auf seine nächste Medienaktivität. Im Prinzip kann man ja aus dem spaltbaren Material AfD noch jede Menge neue Parteien machen. Wenn bei jedem Parteiaustritt eines Großfunktionärs 600 Mitglieder schwinden - wie jetzt bei Lucke -, dann würde die Partei genau 35 Spaltprozesse überleben, bis sie bei null Mitgliedern angelangt wäre. Ein Austreter vom Ortsverein Mainz übrigens begründete seinen Austritt so: Die AfD erlebe einen massiven Rechtsruck, getragen von "wild gewordenen und radikalisierten Kleinbürgern, Zukurzgekommenen und Lumpenproletariat".
Ach kucke - ich dachte, das Wort "Lumpenproletariat" wäre mit dem osteuropäischen Sozialismus untergegangen! Sehr unterhaltsam jedenfalls, wie sich mit der AfD schon die zweite Partei nach den Piraten vollautomatisch selbst zerlegt. Weiter so.