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Is was!?
Der satirische Wochenrückblick

Ulli Hoeneß will wieder Präsident des FC Bayern München werden - und seine Vereinsfreunde sind einverstanden. Nicht einverstanden sind hingegen viele Republikaner mit ihrem US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Und Olympia? Die Wettkämpfe geraten derzeit eher aufgrund unpassender Kommentare der Reporter in den Vordergrund als durch spektakuläre Ergebnisse.

Von Stefan Reusch |
    Viele Besucher stehen vor den Olympischen Ringen im Olympiapark Barra in Rio de Janeiro.
    Ach, Olympia ist ja auch noch. (picture alliance / dpa / Felix Kästle)
    Olympia: Italienische Bogenschützinnen werden in einer italienischen Zeitung zu Pummelchen niedergeschrieben. Von einem Mann. Eine deutsche Reiterin wird hier im Fernsehen "Angsthase" genannt und ein brauner Strich in der Hose wird ihr angedichtet. Von einem Mann.
    Und weiter mit Männern von heute: Uli Hoeneß. Er wird wieder Präsident des FC Bayern München werden. Hoeneß kennt das Geschäft von der Pike auf. Unbescholten ist er nicht, er ist vorbestraft. Na und. Mia san mia. Und der Uli, der iss "a Hund".
    Von der Pike auf gelernt
    Die Noch-Abgeordnete des Deutschen Bundestags, Petra Hinz, ist das nicht. Nur ein Mannsbild kann "a Hund" sein. Frau Hinz hat ihr Geschäft, so wie der Herr Hoeneß seins, von der Pike auf gelernt. Nehme ich mal an. Ich kann es nur annehmen, so gut wie nichts gab es darüber zu hören und zu lesen. War Frau Hinz eine gute Politikerin? Und ist sie's nun nicht mehr? Radiert ein falscher Lebenslauf eine echte Lebensleistung aus? Steht Moral über Können?
    Mal angenommen, Frau Hinz wäre ein Mann, da wäre sie mit so einem gefälschten Lebenslauf, der jahrzehntelang nicht aufflog, da wäre sie schon "a Hund" gewesen. Wenn sie als Mann überhaupt das Fälschen nötig gehabt hätte. Zugegeben: Der Herr zu Guttenberg, der hatte es wohl nötig. War ja auch in erster Linie ein Adeliger. Und "a Hund" aber schon auch. Wo steckt der eigentlich?
    Zurück zu den Männern von heute: Erdogan, Putin, Uli Hoeneß. Kann man natürlich nicht vergleichen miteinander. Uli Hoeneß wurde wegen seiner Vergehen bereits bestraft, während - nein wie gesagt - kann man nicht vergleichen.
    Anders ist es mit Donald Trump. Trump will wie Hoeneß Präsident werden. Aber vor Trump warnen sogar schon die eigenen Leute. Unvorstellbar. Das wäre, als ob Herr Seehofer vor Frau Merkel - nee, kann man auch nicht vergleichen.
    Keine Sache für Männer von Charakter
    Dem Kandidaten Trump, so urteilen höchste republikanische Sicherheitsberater, dem fehle es unter anderem an Charakter. Aber wie sagte schon Aristophanes, der alte Grieche: "Regieren ist keine Sache für Leute von Charakter und Erziehung."
    Im Umkehrschluss also pfeilgrad eine Sache für Leute wie Donald Trump. Oder wie IOC-Chef Thomas Bach. Charakter? Erziehung? Warum nicht gleich Fairplay?! Ein Brüller.
    Männer von heute, manchmal ganz schön von gestern.
    Auch Uli Hoeneß? Nein, das muss man ihm lassen: Der Uli, der Hoeneß hat den FC Bayern München erst zu dem gemacht, was der heute ist. Aber der Uli Hoeneß hat auch viel Gutes getan.
    Der Hund.