Archiv

Is was!?
Der satirische Wochenrückblick

Freiberufler und Altersvorsorge: ein trübes Thema. Oft bleibt vom Einkommen einfach nicht genug übrig, um privat vorzusorgen – die RAF macht es uns gerade vor. Der Greisenflügel der verblichenen Terrortruppe hat sich am Überfall auf einen Geldtransporter versucht, um das eigene Überleben im Alter zu sichern.

Von Klaus Nothnagel |
    Schließlich steht Menschen, die im Rentenantrag "Terrorist" als Beruf angeben müssen, auch das sogenannte Aufstocken, also das Auffüllen der schäbigen Rente mit Sozialkohle, nur unter lästigen bürokratischen Schwierigkeiten zu Gebote. Also, dachten sich die AltRAFler, muss eine dicke Summe her, die dann inclusive Verzinsung ein fideles Alter in einem sozialistischen Staat möglich macht - falls solche Staaten noch auffindbar sind. Übrigens hat der Fahrer des Geldtransporters die private Renten-Erwerbs-Maßnahme kurzerhand vereitelt: Es läuft für die letzten RAF-Geronten wohl doch auf den mühseligen Marsch in die Sozialkohle hinaus...
    Und die andere Seite des politischen Spektrums? Die AfD, gewaltfrei zwar, aber ebenfalls verstockt und verkalkt bis zur Verblödung - was sagen wir denen? Sagen wir: "Wenn zur Fernsehsendung vor der Wahl in Rheinland-Pfalz die AfD eingeladen wird, dann bleiben wir, die SPD, weg" - wie es Ministerpräsidentin Dreyer getan hat? Nein, sagen wir nicht. Wäre ja undemokratisch. Wenn alle Parteien eingeladen werden, die eine Chance haben, bei der anstehenden Wahl in den Landtag zu kommen - dann gehört die AfD dazu. Entweder verbieten die Bande - oder einladen und argumentativ pulverisieren,- wie sich's gehört.
    Nun zu etwas ganz anderem: Gerade läuft's gut beim FC Bayern, ein schicker neuer Trainer ist eingekauft - da kommt Uli Hoeness frei. Was wird er jetzt anstellen, der resozialisierbare Ego-Shooter aus Ulm, der wilde Wurstmaxe aus der Provinz? Muss man ihn denn freilassen? Wer hat das veranlasst? Ein Borussia-Dortmund-Fan? Bitte! Wer, wie ich, schon aus reinem Trotz und Daffke den FC Bayern mag, kann nur flehen: Bitte! Überlegen Sie sich die Hoeness-Freilassung noch mal, Euer Ehren!
    Und Sie, geehrte Hörerinnen und Hörer? Ist Ihnen eigentlich klar, dass Sie gestern den Welt-Knuddel-Tag verpasst haben? Mittig zwischen Weihnachten und Valentinstag, dachte sich ein Amerikaner, passt noch ein schönes Fest der Liebe. Umarmen ist gesund; der Blutdruck sinkt, und leise sausen die Hormone. Es funktioniert allerdings nur, wenn man vertraute Personen umarmt, die lieben Kollegen vielleicht oder den warmherzigen Chef! Ich selbst habe den Umarmungstag leider vergeigt; denn gestern war auch der Welt-Jogginghosen-Tag, das lag mir näher. Ich bevorzuge das sympathische Modell "Grau-schmuddlich-fleckig, mit dunkelweißem Zugband". Kaum war ich aber in der Schlabberhose unter Menschen gegangen, wollte niemand mich umarmen, selbst enge Verwandte nicht, die wirtschaftlich von mir abhängig sind. Komisch, oder?