Ich, sag ich mal, ich bin Komiker. Na und? Ich bin auch lebensberatend tätig. Hier, die Frage eines jungen Ratsuchenden: "Ich bin korrupt, finde Fußball aber doof, muss ich trotzdem DFB-Präsident werden?"
"DFB" - das zur Information - steht für "Diener Franz Beckenbauers". (Sorry, bin halt Komiker) Nein: "DFB" heißt "Deutscher Fußball Bund".
Nun, was aber dem Korruptionstalent antworten? "Nein du musst nicht dahin, es gibt Banken, Autohersteller ..." Jaja. Aber vakant ist zur Zeit bloß der Posten des DFB-Präsidenten. Da der Job mit Fußball nicht so viel zu tun hat, rate ich: Nase zuhalten und Ja sagen!
Greta Thunberg mit der Goldenen Kamera
Der gerade Zurückgetretene, Reinhard Grindel, stolperte ja über ein Geschenk, eine teure Uhr. Er zeigte sich erschüttert, dass er zu gehen habe - Zitat - "wegen eines solchen Vorgangs". Und mal ehrlich: Recht hat er! Das Ganze ist so wenig skandalös wie der Ausruf: "Es gibt kriminelle Machenschaften innerhalb des organisierten Verbrechens!"
Allenfalls könnte man fragen, was ist mit RTL, ARD, ZDF - mit denen, die sogenannte Fußballspiele übertragen? Sogar dafür bezahlen. Sind das Unterstützer einer kriminellen Vereinigung?
Diese Sender machen auch verdienstvolle Sachen, klar; gerade erhielt die junge Klimaaktivistin Greta Thunberg beim ZDF die Goldene Kamera. Ein paar Minuten später gab’s für die beste Nachwuchsschauspielerin als Sonderpreis einen SUV von VW, eine Dreckschleuder, was ein biss'l schade ist.
Komiker sind nicht das Problem
Aber VW hat sich ja vor allem als Betrugssoftware-Hersteller einen Ruf erworben, der ihn als Hauptsponsor beim DFB prädestinierte, und da passiert so was. Vielleicht kriegt das ZDF fürs Malheur mal ein Fußballspiel billiger. Oder die Uhr, die Herr Grindel nahezu spontan zurückgab.
Diese Uhr kam übrigens aus der Uhrkraine, ('schuldigung, bin Komiker), aus der Ukraine. Dieses Land wählt gerade einen Präsidenten, keinen Fußballpräsidenten, aber einen Staatspräsidenten. Auch ein wichtiger Posten. Favorit und Führender vor der Stichwahl: ein Komiker. Da kriegen die Medien so was wie einen Feix-Reflex: ein Komiker - na ja!
Na und! Komiker sind als Politiker eine weitgehend unbescholtene Berufsgruppe im Vergleich zu Juristen, Betriebswirtschaftlern oder Anstreichern. Nein, Komiker - ob sie nun Präsidenten schmähen oder Präsidenten werden - Komiker sind nicht das Problem.