Inzwischen hätten sich insgesamt rund 550 Menschen aus Deutschland in Richtung Syrien und Irak aufgemacht. Der Verfassungsschutz sei besorgt über die hohe Zahl, die in den letzten sechs Wochen noch stärker angestiegen sei, sagte der Präsident des Verfassungsschutzes Hans-Georg Maaßen in einem Interview mit der "Welt am Sonntag". Rund 60 Menschen seien nach Erkenntnissen des Verfassungschutzes beim Kampf für die Terrororganisation IS bereits in der Region getötet worden. Mindestens neun von ihnen hätten sich bei Selbstmordanschlägen getötet.
Anschläge: "Es besteht eine gewisse Gefahr"
Von den Deutschen, die sich der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS) angeschlossen hätten, seien inzwischen wohl rund 180 wieder zurück in Deutschland. Bei ihnen werde geprüft, welche Maßnahmen zur Überwachung eingeleitet werden müssten. Auf die Frage, wie groß die Gefahr sei, dass Deutschland ein Angriffsziel für die IS sei, sagte Maaßen: "Wir sitzen in einem Boot mit den USA, Großbritannien, Frankreich und allen anderen westlichen Staaten, Die Situation ist besorgniserregend, aber wir müssen keine Angst haben. Wir sollten uns darauf einstellen, dass Anschläge auch bei uns passieren können, auch wenn wir natürlich alles tun, um das zu verhindern. Man muss einfach wissen: Es besteht eine gewisse Gefahr."
Bei den deutschen Anhängern der Extremisten gebe es im übrigen eine große Rivalität zwischen dem IS und der Terrororganisation Al-Kaida. Seit dem Sommer sei aber zu beobachten, dass eine deutliche Mehrheit zum IS halte, der als eine Art Erfolgsmodell angesehen werde.
(cc/pr)