Bildung
Islamistische Vorfälle an Neusser Schule alarmieren Politiker und Pädagogen

Nach einem Bericht über islamistische Vorfälle an einer Neusser Gesamtschule hat NRW-Innenminister Reul sich besorgt geäußert.

    Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen, gibt ein Statement ab. Er trägt einen grauen Anzug, hellblaues Hemd und rote Krawatte.
    Herbert Reul (CDU), Innenminister von Nordrhein-Westfalen. (picture alliance / dpa / Federico Gambarini)
    Leider sehe man derzeit, dass sich Teile der Gesellschaft einen islamistischen Gottesstaat herbeisehnten, sagte der CDU-Politiker der "Rheinischen Post" aus Düssseldorf. Die Radikalisierung mache auch vor Kindern und Jugendlichen nicht Halt. Man müsse junge Menschen als Gesellschaft besser mitnehmen, mehr in den Austausch gehen und ihnen Alternativen aufzeigen.

    Staatsschutz eingeschaltet

    Nach Angaben der Zeitung hatten vier Neusser Oberstufenschüler versucht, mit Druck auf andere Schüler sowie Lehrer islamistische Vorstellungen wie etwa eine strikte Geschlechtertrennung oder die Verschleierung von Frauen einzuführen. Die Schulleitung schaltete im Dezember den Staatsschutz ein, der die Schüler und ihre Eltern überprüfte. Die Staatsanwaltschaft habe bisher keine strafrechtlich relevanten Handlungen feststellen können, hieß es.

    "Erhöhter Beratungsbedarf an Schulen"

    Dem Präventionsprojekt "Wegweiser" zufolge gibt es derzeit einen erhöhten Beratungsbedarf an Schulen, um den Einstieg junger Menschen in den radikalen Islamismus zu verhindern. Die Anfragen umfassten Einzelsachverhalte, Allgemeines und zuletzt auch vermehrt den aktuellen Nahostkonflikt, sagte eine Sprecherin gegenüber der Zeitung. Auch die Gewerkschaft "Verband Bildung und Erziehung" erkenne einen deutlichen Trend unter muslimischen Schülern, sich stärker religiös zu verhalten, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 12.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.