Libanon
Israel beharrt auf Fortsetzung der Angriffe gegen die Hisbollah - Tausende Menschen auf der Flucht

Trotz internationaler Aufrufe zu einer Waffenruhe im Libanon hat der israelische Verteidigungsminister Galant eine Fortführung der Angriffe angekündigt. Im Libanon suchen derweil Zehntausende wegen der israelischen Luftangriffe Zuflucht in Notunterkünften.

    Israels Verteidigungsminister Joaw Galant steht mit geballter Faust vor einem Mikrofon, hinter ihm ist eine Israel-Flagge zu sehen.
    Israel will Angriffe gegen die Hisbollah fortsetzen. (picture alliance / Xinhua News Agency / JINI)
    Galant äußerte sich nach einem Treffen mit hochrangigen Militärs. Ziel der Militäraktion sei, die Sicherheit im Norden Israels zu gewährleisten. Zuvor hatte auch Außenminister Katz erklärt, man werde weiter gegen die Terrororganisation Hisbollah kämpfen, bis deren Raketenbeschuss aufhöre und die israelischen Bewohner in die Gebiete an der Grenze zum Nachbarland zurückkehren könnten.
    Spitzenpolitiker in den USA und Europa dringen auf eine 21-tägige Waffenruhe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah, um Verhandlungen über eine diplomatische Lösung zu ermöglichen.

    Weiterer Hisbollah-Kommandeur bei Luftangriff getötet

    In einem Vorort von Beirut hat das israelische Militär nach eigenen Angaben den Kommandeur der Drohnen-Einheit der Hisbollah getötet. Auch libanesische Sicherheitskreise bestätigten seinen Tod. Bei dem Angriff wurden laut libanesischem Gesundheitsministerium mindestens zwei Menschen getötet und 15 Menschen verletzt. Bei einem Luftangriff auf eine Unterkunft syrischer Arbeiter im Bekaa-Tal seien zudem am Mittwochabend 20 Menschen getötet worden.
    Die militant-islamistische Hisbollah schoss am Donnerstag nach eigenen Angaben 80 Raketen auf den israelischen Ort Safed ab. Verletzte gab es israelischen Berichten zufolge nicht. Insgesamt seien 150 Raketenabschüsse aus dem Libanon registriert worden.

    Tausende Menschen auf der Flucht

    Wegen der israelischen Luftangriffe sind im Libanon Zehntausende auf der Flucht und suchen Zuflucht in Notunterkünften. 70.000 Vertriebene seien in Notzentren registriert, teilte Innenminister Maulaui in Beirut mit. Der Zustrom von Vertriebenen aus dem Süden dauere an. Nach Angaben aus Syrien sollen seit Wochenbeginn mehr als 22.000 Menschen in das Nachbarland geflohen sein.
    Diese Nachricht wurde am 27.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.