Internationaler Gerichtshof
Israel erstmals wegen Völkermord angeklagt - Südafrika begründet seine Anschuldigungen

Bei einer Anhörung zum Völkermord-Vorwurf gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag hat der Kläger Südafrika seine Anschuldigungen begründet.

    Niederlande, Den Haag: Aharon Barak (M,r), Richter aus Israel, und Dikgang Ernest Moseneke (M,l), Richter aus Südafrika, führen den Vorsitz bei der Eröffnung der Anhörungen am Internationalen Gerichtshof.
    Die Rechtsvertreter Südafrikas beschuldigen Israel vor dem höchsten Gericht der Vereinten Nationen, die Völkermordkonvention verletzt zu haben. (Patrick Post/AP/dpa)
    Eine Anwältin des Landes sagte, die von den Angriffen Israels im Gazastreifen betroffenen Palästinenser hätten keinen sicheren Zufluchtsort. Die Menschen würden in ihrem Zuhause getötet aber auch dort, wo sie Schutz suchten - etwa in Krankenhäusern, Schulen oder Moscheen. Sie seien getötet worden, wenn sie israelischen Evakuierungsanordnungen nicht Folge geleistet hätten, aber auch dann, wenn sie sich an als sicher ausgewiesene Orte begeben hätten.
    Südafrika versucht darzulegen, dass Israel im Krieg gegen die Terrororganisation Hamas im Gazastreifen Völkermord begehe. Israel kann sich morgen in der Anhörung äußern. Die israelische Regierung hatte die Vorwürfe im Vorfeld zurückgewiesen. Ministerpräsident Netanjahu sagte, sein Land kämpfe nicht gegen die palästinensische Bevölkerung, sondern gegen Hamas-Terroristen - das stehe in Einklang mit internationalem Recht.
    Diese Nachricht wurde am 11.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.