Naher Osten
Israel fliegt wieder Luftangriffe auf Beirut

Die israelische Armee hat in der Nacht ihre Luftangriffe auf Ziele der Hisbollah-Miliz in der libanesischen Hauptstadt Beirut fortgesetzt. Augenzeugen berichteten von schweren Explosionen im Süden der Stadt. Der "New York Times" zufolge galt der Angriff dem ranghohen Kommandeur der Hisbollah, Safi al-Din, der als Nachfolger des von Israel getöteten Anführers der Miliz, Nasrallah, gehandelt wird.

    Beirut: Flammen steigen nach israelischen Luftangriffen auf.
    Israel hat in der Nacht zum Freitag neue Luftangriffe auf den Süden von Beirut geflogen. (Hussein Malla / AP / dpa / Hussein Malla)
    Israelische Luftangriffe wurden auch aus dem Gazastreifen, aus Syrien - und erstmals seit Jahren auch wieder aus dem Westjordanland gemeldet. Dort wurden nach palästinensischen Angaben 18 Menschen in der Stadt Tulkarm getötet. Die israelische Armee teilte mit, der Angriff habe dem örtlichen Hamas-Chef gegolten.
    US-Präsident Biden erklärte am Abend, ein großer regionaler Krieg im Nahen Osten könne aus seiner Sicht noch immer verhindert werden.
    Der langjährige Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Ischinger, sagte im Deutschlandfunk, dringend notwendig sei ein langfristiger strategischer Plan für die Region. Es stelle sich die Frage, wie das Verhältnis zwischen Israel und den Palästinensern sowie dem Libanon in Zukunft aussehen solle. Es sei ein Trugschluss, dass man eine Neuordnung mit militärischen Erfolgen erzwingen könne.

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    Diese Nachricht wurde am 04.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.