Nahost
Israel gedenkt der Opfer des Terrorangriffs vom 7. Oktober

Ein Jahr nach dem Massaker der militant-islamistischen Hamas gedenken die Menschen in Israel heute der Opfer. Präsident Herzog bricht am Morgen zusammen mit trauernden Familien zu einer dreitägigen Gedenkreise auf. Diese führt zu den Orten des Massakers.

    Portraits der von der Hamas verschleppten Geiseln an einer Wand. Dort ist die Aufforderung "Bring Them Home Now" zu lesen.
    Israel gedenkt der Opfer des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023. (AFP / JACK GUEZ)
    Ausgangspunkt ist das Gelände des Nova-Musikfestivals. Bei dem Überfall vor genau einem Jahr hatte die Hamas, die von Israel, den USA und der EU als Terrororganisation eingestuft wird, mehr als 1.200 Menschen getötet. Rund 250 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Bis heute befinden sich knapp 100 von ihnen in der Gewalt der Islamisten. Es wird befürchtet, dass viele tot sind.

    Zerstörung im Gazastreifen - laut Hamas 42.000 Tote

    Im Gazastreifen wurden nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums, das von der Hamas kontrolliert wird, durch die israelischen Angriffe nach dem Überfall der Hamas mindestens 42.000 Menschen getötet. Zahlreiche Wohngebäude, aber auch Schulen, Universitäten und Krankenhäuser wurden seit Kriegsbeginn zerstört, wie ARD-Hörfunkorrespondent Kitzler in seinem Bericht über die Lage im Gazastreifen ein Jahr nach dem Angriff beschreibt.

    Teilnehmerzahl wegen Sicherheitslage begrenzt

    Wegen der verschärften Sicherheitslage ist die Teilnehmerzahl bei den Gedenkveranstaltungen in Israel begrenzt. Am Abend findet in Tel Aviv eine von den Angehörigen der Geiseln organisierteFeier statt. Überlebende des Hamas-Überfalls hatten sich gegen die Teilnahme an einer offiziellen Zeremonie ausgesprochen. Es wird zudem erwartet, dass sich Regierungschef Netanjahu mit einer Fernsehansprache an die Nation wendet.

    Schicksal der Geiseln nicht oberste Priorität?

    ARD-Hörfunkkorrespondent Segador verweist in seinem Bericht darauf, dass bis heute fast jeden Tag Angehörige der Geiseln in Israel auf die Straße gehen. Sie forderten eine Vereinbarung mit der Hamas, um die verbliebenen Geiseln freizubekommen. Allerdings, so Segador, habe das Schicksal der Verschleppten nicht die "allererste Priorität" für die Regierung. Offenkundig gehe es Ministerpräsident Netanjahu in dem Krieg eher um militärische Erfolge.

    Gedenken auch in vielen anderen Ländern

    Auch weltweit wird in zahlreichen Ländern an die Opfer des Hamas-Überfalls erinnert. In Berlin wird Bundespräsident Steinmeier in einem interreligiösen Gottesdienst sprechen. Im Anschluss nimmt er an der zentralen Gedenkveranstaltung der Jüdischen Gemeinde in der Hauptstadt teil. Unter anderem in Hamburg und München sind ähnliche Gedenkveranstaltungen geplant.

    Weiterführende Informationen

    Überfall der Hamas - Ein Jahr nach dem 7. Oktober
    Ein Jahr nach dem Angriff - ”Der 7. Oktober ist nicht vorbei”
    Diese Nachricht wurde am 07.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.