Die israelische Armee teilte außerdem mit, bei einem Luftangriff in der Nähe der libanesischen Küstenstadt Tyrus sei ein Kommandeur der Hisbollah getötet worden. Der Mann sei an der Planung von Angriffen auf israelische Ziele beteiligt gewesen.
Hoffen auf Waffenruhe
Am Abend tagt das israelische Sicherheitskabinett. Nach Medienberichten könnte dabei eine 60-tägige Waffenruhe mit der Hisbollah gebilligt werden. Ein Sprecher der israelischen Regierung sagte, ein Abkommen wahre Israels Bewegungsfreiheit, Bedrohungen durch die Hisbollah abzustellen und ermögliche zugleich vertriebenen Anwohnern, in ihre Häuser in Nordisrael zurückzukehren. Regierungsangaben zufolge sind rund 60.000 Israelis aufgrund des anhaltenden Hisbollah-Beschusses aus dem Norden Israels geflüchtet.
Der stellvertretende Parlamentssprecher im Libanon, Saab, sagte, es gebe keine ernsthaften Hindernisse, die Vereinbarung umzusetzen, sofern Netanjahu nicht noch seine Meinung ändere.
USA und EU pochen auf Einigung
Aus libanesischen Kreisen wird berichtet, dass US-Präsident Biden und der französische Staatschef Macron eine Waffenstillstandserklärung offiziell vorstellen könnten. Man sei nahe an einer Einigung über einen Waffenstillstand, man habe gute Gespräche geführt, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Kirby.
Der EU-Außenbeauftragte Borrell forderte Israel erneut dazu auf, dem Vorschlag zuzustimmen. Borrell betonte, die Vorlage enthalte alle erforderlichen Sicherheitsgarantien für Israel.
Libanesische Armee soll Grenzgebiet sichern
Die vorliegende Vereinbarung sehe einen 60-tägigen Umsetzungszeitraum vor, der es Israels Militär ermöglichen solle, sich zurückzuziehen, berichtete derweil das "Wall Street Journal" unter Berufung auf libanesische Beamte. Die libanesische Armee solle zugleich im Grenzgebiet zu Israel stationiert werden, um zu verhindern, dass Kämpfer der Hisbollah dort wieder Fuß fassen. Eine internationale Kommission solle mit der schon seit Jahren im Libanon stationierten UNO-Friedenstruppe Unifil die Einhaltung der Vereinbarung überwachen, hieß es.
Diese Nachricht wurde am 26.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.