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Israel
Keine orthodoxe Bevormundung mehr erwünscht

In Israel bestimmt das orthodoxe Oberrabbinat über Familienstands- und sonstige religiöse Fragen. Reformjüdische Gemeinden werfen dem Rabbinat den Missbrauch einer staatlich gesicherten Vormachtstellung vor und fordern nun die gesetzliche Gleichstellung der verschiedenen Strömungen des Judentums.

Von Ruth Kinet |
    Israels Oberrabbiner David Lau bei einem Besuch in Berlin im November 2013. Mann mit Vollbart, schwarzem Anzug, schwarzem Hut und Brille macht eine ausladende Geste mit seinem rechten Arm.
    Israels Oberrabbiner David Lau. Für die Pflege der Religion sind dann die Männer mit den großen Hüten und den langen Bärten zuständig, glauben viele Israelis. (dpa/picture alliance/Maurizio Gambarini)
    Nach der Gründung des Staates Israel setzte das israelische Parlament ein orthodoxes Oberrabbinat ein, das für alle in Israel lebenden Juden bei zivilrechtlichen Fragen wie Eheschließungen und -scheidungen, bei Erbangelegenheiten und bei der Anerkennung eines Übertritts zum Judentum zuständig ist. Reformjüdische Gemeinden in Israel lehnen es aber zunehmend ab, dass das orthodoxe Oberrabbinat für auch für sie zuständig ist und fordern von der Politik eine andere gesetzliche Lösung:
    "Ich bin heute noch mehr der Idee verpflichtet denn je, dass es in Israel eine Gleichstellung geben muss zwischen den verschiedenen Strömungen des Judentums."
    Yair Lapid am 2. Juni 2014 beim Festakt zum 50-jährigen Bestehen der israelischen Bewegung für Reform- und progressives Judentum:
    "...Gleichstellung in der Frage der Konversion, der Eheschließung, der Scheidung und in Budget-Fragen. Es gibt viele verschiedene Arten von Juden. Der Kampf, den wir um die Gleichstellung der unterschiedlichen Denominationen des Judentums in Israel führen, beruht auf der Erkenntnis, dass Israel nicht das einzige Land in der westlichen Welt sein darf, in dem es keine Religionsfreiheit für Juden gibt."
    Yair Lapid ist ein politisches Schwergewicht in Israel. Er ist Chef der Partei "Yesh Atid", "Es gibt eine Zukunft", die sich erst kurz vor den Wahlen zur 19. Knesset formiert hat. Sie errang dann aus dem Stand 17 Sitze und wurde zweitstärkste Partei im Parlament. Der frühere Fernsehjournalist Lapid ist zugleich Finanzminister im Kabinett von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu. Seine Rede zur Religionsfreiheit für Juden in Israel markiert ein klares Bekenntnis zu einer religionspolitischen Agenda.
    Regelung sämtlicher Familienstandsfragen
    Denn bis zum heutigen Tage beherrscht das orthodoxe Rabbinat die Szene in Israel. Kurz nach der Gründung des Staates Israel, im Jahr 1953, setzte die Knesset das orthodoxe Oberrabbinat als für die in Israel lebenden Juden zuständige religiöse Instanz ein. Dem orthodoxen Rabbinat obliegen seitdem Eheschließungen, Scheidungen und Erbfragen. In Israel gilt immer noch das sogenannte Millet-System, das auf die Zeit der osmanischen Herrschaft zurückgeht und das den religiösen Gerichtsbarkeiten die Regelung sämtlicher Familienstandsfragen unterstellt.
    Israels Finanzminister Yair Lapid (Partei Yesh Atid) sprechend und gestikulierend an einem Rednerpult.
    Israels Finanzminister Yair Lapid (Yesh Atid) (dpa/picture alliance/Abir Sltan)
    "Die jüdische Bevölkerung Israels öffnet sich immer mehr der Vorstellung, dass das Judentum sich mit Werten wie Pluralismus und Demokratie und der Frage der Gleichstellung der Geschlechter verbinden muss. Immer mehr Israelis öffnen sich der Welt. Viele Einwanderer kamen aus Ländern aus Osteuropa, in denen Demokratie nicht bekannt war, und viele haben nicht verstanden, welchen Stellenwert die Demokratie, Pluralismus und Geschlechtergleichstellung haben. Sie wollen jüdisch leben, aber nicht orthodox. Sie wollen in die Synagoge kommen, aber sie wollen neben ihrer Frau und ihrer Tochter sitzen."
    Meir Azari ist Rabbiner in der Reformgemeinde Beit Daniel in Tel Aviv. Azari hat die Gemeinde vor 20 Jahren mitgegründet und leitet sie bis heute.
    Das Reformjudentum hat sich vor allem in Deutschland zu Beginn des 19. Jahrhunderts aus einer historisch-kritischen Auseinandersetzung mit der hebräischen Bibel entwickelt. Heute sind das konservative Judentum und das Reformjudentum vor allem in den USA weit verbreitet. Beide Bewegungen definieren insbesondere die Rolle der Frau radikal anders als das orthodoxe Judentum. In beiden Bewegungen können Frauen Vorbeterinnen und Rabbinerinnen werden, Männer und Frauen sitzen in der Synagoge zusammen. Reformjüdische Gemeinden passen orthodoxe Lebensregeln an die westlichen Gesellschaften im 21. Jahrhundert an. Meir Azari:
    "Ich bin sehr stolz darauf, dass Menschen zu unserem Shabbat-Gottesdienst im Auto kommen, ich bin sehr stolz darauf, dass es in unserer Synagoge Raum für Homosexuelle gibt, ich bin sehr stolz darauf, dass Frauen in unserer Synagoge gleiche Rechte haben wie Männer. Dieses Judentum kenne ich und dieses Judentum wird im 21. Jahrhundert Bestand haben. Das Judentum wusste sich immer zu erneuern und zu verändern. Und wer die Veränderung nicht will, wird das Judentum verlieren."
    "Es geht für jeden Einzelnen um die Beziehung zu Gott"
    Obwohl rund 80 Prozent der israelischen Gesellschaft säkular lebt und die strengen Lebensregeln des orthodoxen Judentums im Alltag nicht oder nur teilweise befolgt, schließt sich nur ein kleiner Teil von ihnen liberalen Gemeinden an. Ulrike Offenberg ist Rabbinatsstudentin am Abraham-Geiger-Kolleg in Berlin und hat gerade ein Jahr in Jerusalem an der konservativen Yeshiva und am Hebrew Union College studiert. Sie erklärt sich die Ursache dieses Widerspruchs so:
    "Manche säkulare Juden definieren das Reformjudentum als etwas Unjüdisches, weil es nicht dem orthodoxen Judentum gleicht, das sie verachten. Weil das ihre hergebrachten Feindbilder infrage stellt. Es gibt auch sehr viel Repräsentationscharakter dabei. Dass man für sich selber natürlich eine jüdische Identität reklamiert und da gehören auch manche jüdischen Rituale dazu. Aber im Grunde genommen denkt man, für die Pflege der Religion sind dann die Männer mit den großen Hüten und den langen Bärten zuständig. Und wenn die das machen, brauche ich mich nicht weiter damit zu beschäftigen. Das Reformjudentum hat da einen anderen Ansatz, weil man sagt, es geht für jeden Einzelnen um eine direkte Beziehung zu Gott und es geht darum, religiöse Werte in unserem eigenen Leben erlebbar zu machen und dort hinein auch die Werte zu nehmen, die wir in unserer modernen Gesellschaft kennen. Dazu gehört an vorderster Stelle die Gleichheit von Männern und Frauen."
    Bis heute werden Eheschließungen, Scheidungen und Konversionen, die in reformjüdischen und konservativen Gemeinden in Israel vollzogen werden, vom orthodoxen Rabbinat nicht anerkannt. Außerdem erhalten beide Bewegungen keinerlei finanzielle Unterstützung vom Staat. Anat Hoffman kämpft seit fast drei Jahrzehnten für die Gleichstellung des Reformjudentums mit dem orthodoxen Judentum. Ihr Kampf gegen das Monopol des orthodoxen Rabbinats ist zu ihrem Lebensinhalt geworden. Die Aktivistin ist Geschäftsführerin des Israelischen Religiösen Aktions-Zentrums IRAC und zugleich Vorsitzende der Organisation "Nashot haKotel", die für die rechtliche Gleichstellung weiblicher Beterinnen an der Westmauer in Jerusalem eintritt.
    "Dieses Monopol ist schlecht für das Judentum, denn es war immer im Herzen des Streits und es ist schlecht für Israel, denn es verwandelt das Judentum in eine von der Realität abgeschottete Angelegenheit. Wir haben nur ein Produkt im Regal und viele Israelis wollen dieses Produkt nicht. Ich hätte hier gerade einen Supermarkt von jüdischen Erfahrungen und deshalb verschreibe ich mein Leben der Zerschlagung des orthodoxen Monopols, des Rabbinats und der staatlich kontrollierten Stiftung für das Erbe der Klagemauer und jedes religiöse Monopol zu zerschlagen, damit es hier einen Wettbewerb geben kann."
    Tochter von indischer Leihmutter keine Jüdin?
    Ein Thema, das sehr viele jüdische Israelis umtreibt, ist die Frage der Eheschließung. In Israel gibt es bis heute kein ziviles Standesamt. Jüdische Atheisten, säkulare, konservative und reform-orientierte Juden haben keine Wahl. Sie können nur vor dem orthodoxen Rabbinat heiraten. Wer das nicht will und es sich finanziell leisten kann, geht zum Heiraten ins Ausland und lässt seine Eheschließung nachträglich vom Innenministerium anerkennen. Auf diese Weise lösen jedes Jahr etwa 20 Prozent der heiratswilligen Israelis ihre Probleme mit dem orthodoxen Rabbinat.
    Die Aktivistin Anat Hoffman hat eine kühne Fantasie zur Lösung der praktischen Probleme reformjüdischer Ehekandidaten entwickelt:
    "Vor ein paar Tagen habe ich im Newsletter des Israelischen Aktions-Zentrums IRAC, den etwa 30.000 Leute in der ganzen Welt bekommen, geschrieben, dass ich gern in Haifa ein Schiff mieten würde, mit dem wir einmal am Tag das israelische Hoheitsgebiet verlassen, das sind 12,5 Kilometer, auf dem Meer mit konservativen und Reformrabbinern eine Trauung vollziehen und die dann in Israel beim Innenministerium anerkennen lassen können. Das ist weniger kostspielig als Zypern. Ich meinte das eigentlich als Witz, ich wollte unsere Lage illustrieren. Du weißt nicht, was dann los war: 15 Rabbiner sind bereit, die Trauungen zu machen, zwei Kapitäne haben geschrieben, dass sie das Schiff steuern würden. Und eine Frau aus Los Angeles hat bei der Reederei Carnival Cruise angerufen und gefragt, was es kosten würde, ein solches Schiff zu mieten!"
    Viele Israelis finden es inzwischen unerträglich, dass das orthodoxe Rabbinat ihnen die Definitionshoheit über ihre eigene Identität entzieht. Ori Tulguy zum Beispiel. Der 42-jährige Unternehmer lebt mit seinem Partner in Tel Aviv. Vor anderthalb Jahren wurde ihre gemeinsame Tochter Meital geboren. Mithilfe einer Leihmutter in Indien. Nach der Auslegung der Halacha, des jüdischen Religionsrechts, durch das orthodoxe Rabbinat, ist Meital nicht Jüdin. Denn sie ist im Körper einer nicht-jüdischen Frau herangereift.
    "Obwohl mein Partner und ich beide Juden sind, ist das Innenministerium nicht bereit, unsere Tochter als Jüdin anzuerkennen, weil das Rabbinat sie nicht als jüdisch anerkennt. Sie gilt als religionslos. Um sie als Jüdin eintragen zu lassen, müssten wir eine lange Prozedur beim Rabbinat durchlaufen. Wenn sie also nicht als Jüdin eingetragen ist, dann wollen wir auch als religionslos eingetragen sein. Aber aus dem Judentum austreten, das kann man nicht in Israel."
    "Menschen müssen sich frei für Religion entscheiden"
    Die deutsche Rabbinatsstudentin Ulrike Offenberg hat die strukturelle Ungleichheit zwischen dem orthodoxen Judentum und den anderen jüdischen Denominationen während ihres Studienjahres in Jerusalem oft erlebt:
    "Religionsfreiheit für Juden in Israel ist natürlich ein Schlagwort. Dahinter verbirgt sich, dass die staatlichen religiösen Institutionen ein orthodoxes Monopol, man muss sagen ein ultra-orthodoxes Monopol darstellt. Das heißt, sämtliche öffentlichen Gelder zur Unterstützung von Synagogen, von Rabbinern, Friedhöfen sind eben in ultra-orthodoxer Hand. Das führt dazu, dass diese Spielregeln auch aufgedrückt werden."
    Maoz Kahana lebt streng religiös. Der chassidische Gelehrte wohnt auf halber Strecke zwischen Jerusalem und Hebron in der Siedlung Gush Etzion und unterrichtet an der Universität Tel Aviv Geschichte des Judentums. In den Augen der Reform- und der konservativen Bewegung ist er Teil des religiösen Establishments in Israel, Teil des orthodoxen Monopols. Umso mehr überrascht Kahanas Plädoyer für eine rechtliche Gleichstellung aller religiösen Strömungen in Israel:
    "Der Staat Israel sollte ein offener Staat sein, in dem jeder nach seinem Glauben und Nicht-Glauben leben kann. Ob er Jude, Christ, Muslim oder Hinduist oder welche Art von Jude er ist und auch ob er Atheist ist. Ich denke, das ist die Basis der Freiheit. Und auch religiöse Menschen müssen sich frei für eine Religion entscheiden. Religion sollte kein Faktum sein, man sollte sie bewusst wählen. Ich halte Freiheit für ein grundlegendes Element jeder menschlichen Entscheidung. Und es ist die Aufgabe des Staates, ein guter Regulator dieser Freiheit zu sein, ob die Regelungen, die sie vorgibt, Freiheit hervorbringt."
    Das Oberrabbinat müsse so schwach wie nur irgend möglich sein, sagt Maoz Kahana. Denn schließlich sei eine hierarchische Institution wie das Oberrabbinat dem Judentum fremd:
    "Die rabbinische Autorität eignet sich nicht für hierarchische Verhältnisse. Hierarchien entspringen der Logik bürokratischer Organisationen. Das Oberrabbinat muss ein schwacher Apparat sein, denn das, was das Judentum der Welt von heute anzubieten hat, ist der Dezentralismus. Die moralische und religiöse Autorität muss breiter verteilt sein, auf die Gemeinden und auf die Einzelnen. Das Oberrabbinat, wenn man es behalten möchte, sollte so schwach wie möglich sein."
    "Der säkulare Zionismus mündet in Rassismus"
    Das Oberrabbinat aber ist für den israelischen Staat von großem Nutzen. Denn es verwaltet die formale Zugehörigkeit zum jüdischen Volk und definiert damit den rechtlichen Status der Bürger Israels. Wer vom Rabbinat nicht als Jude anerkannt wird, wird im Laufe seines Lebens in Israel von der Wiege bis zur Bahre einer Vielzahl bürokratischer Probleme begegnen. Aber auch diejenigen Bürger Israels, die von sich annehmen, Juden zu sein, werden immer häufiger zum Beispiel im Vorfeld einer Eheschließung auf ihre jüdische Herkunft überprüft. Einige besonders umstrittene Fälle waren vor Kurzem unter dem Titel "die neue Inquisition" in der israelischen Tageszeitung Haaretz zu lesen. Ausgestattet mit der Vollmacht des Staates hat sich das orthodoxe Rabbinat zu einem autokratischen Apparat entwickelt. Dem Staat Israel kommt das zu Pass, meint der chassidische Gelehrte Maoz Kahana:
    "Das Judentum ist keine Staatsbürgerschaft, es ist ein Bund. Die Staatsbürgerschaft ist israelisch. Ein Mensch muss nicht Jude werden, um Staatsbürger mit denselben Rechten wie andere zu sein. Nur um der Interessen des Staates willen darf man das Judentum nicht von einem Bund mit Gott zu einer nationalistischen Veranstaltung oder einem zionistischen Interessenverband umwidmen. Deshalb mündet der säkulare Zionismus in Rassismus, denn er widmet das Judentum von einem Bund mit Gott in Nationalismus um."
    50,4 Prozent befürworten eine Gleichstellung
    Aber das orthodoxe Monopol folgt irdischeren Interessen als denen, die Maoz Kahana bewegen. Es nutzt vielmehr seine staatlich gesicherte Vormachtstellung aus. In den israelischen Medien ist immer häufiger von Machtmissbrauch und Korruption im Umfeld des orthodoxen Rabbinats zu lesen und zu hören. Bislang ist es dem orthodoxen Rabbinat und den religiösen Parteien in der Knesset und den vergangenen Regierungen gelungen, die Gleichstellung der reformjüdischen und der konservativen Bewegungen zu verhindern. Eine Umfrage, die Ende Juni in Israel publiziert wurde, hat allerdings ergeben, dass inzwischen 50,4 Prozent der israelischen Bevölkerung eine Gleichstellung der konservativen und reformjüdischen Bewegungen mit der Orthodoxie befürworten. Die Stimmung in der Bevölkerung wandelt sich und mit ihr auch die politischen Mehrheitsverhältnisse. Das Oberste Gericht hat vor kurzem einen bemerkenswerten Vergleich zwischen der Reformgemeinde und dem Staat Israel erzielt. Anat Hoffman hat daran mitgewirkt:
    "Wir haben einen Vergleich erzielt zugunsten der Reformrabbinerin Miri Gold, die im Januar als erste Reform-Rabbinerin vom Staat einen Gehaltsscheck über 55.000 Euro bekommen hat. Aber das Geld kommt nicht aus dem Budget des Religionsministers, sondern aus dem des Sportministers!"
    Noch wird die rechtliche Gleichstellung der verschiedenen jüdischen Denominationen also durch die Hintertür vermittelt und das, obwohl zurzeit keine ultra-orthodoxe Partei an der Regierung beteiligt ist. Aber Anat Hoffman ist optimistisch, dass der Oberste Gerichtshof im November zum ersten Mal eine reformjüdische Konversion anerkennen wird.
    Kultureller und gesellschaftlicher Umbruch
    Israel befindet sich in einem religiösen Transformationsprozess, sagt der Reformrabbiner Meir Azari von der Tel Aviver Gemeinde Beit Daniel:
    "Ich sehe die Entwicklung jeden Tag. Ich bin sehr optimistisch. Immer mehr Familien suchen eine jüdische Alternative. In Tel Aviv, das in gewisser Weise das Zentrum des Landes ist, gehen immer weniger zum Rabbinat, um zu heiraten. Und die Politiker beginnen, über die Veränderung zu sprechen. Yair Lapid ist ein Beispiel dafür. Er hat hier bei uns die Bar Mizwa seiner Kinder gemacht. Er hat ein Buch über seine Erfahrungen in unserer Reformsynagoge geschrieben. Der Chef der zweitgrößten Partei des Landes. Kinder und Enkel von Richtern beim Obersten Gerichtshof, von Armeegenerälen und Ministern, Regierungschefs und Präsidenten kommen zu uns. Wir befinden uns mitten in einem kulturellen und gesellschaftlichen Umbruch."