Nahost-Krieg
Israel meldet über 100 neue Angriffe auf den Libanon und greift auch Ziele im Jemen an

Die israelische Armee hat am Sonntagabend nach eigenen Angaben mehr als hundert weitere Angriffe gegen die pro-iranische Hisbollah-Miliz im Libanon ausgeführt. Rund 120 Ziele seien im Süden des Libanon und tief im Inneren des Landes bombardiert worden, teilte die Armee mit.

    Ein Mann geht auf den Trümmern eines Hauses. In den Trümmern stecken die Reste eines ausgebrannten Autos.
    Ein Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut nach einem israelischen Angriff. (Hassan Ammar / AP / dpa / Hassan Ammar)
    Ein Militärsprecher bestätigte den Beschuss eines südlichen Stadtteils der Hauptstadt. Demnach wurden unter anderem Raketen-Abschussrampen und Waffenlager der Hisbollah unter Beschuss genommen.
    Die französische Regierung kündigte an, dass Außenminister Barrot noch am Sonntag nach Beirut fliegen werde. In den Gesprächen mit der libanesischen Regierung werde es vor allem um humanitäre Hilfe Frankreichs gehen.

    Weitere führende Mitglieder der Hisbollah getötet

    Israel fliegt seit Tagen massive Luftangriffe gegen die Hisbollah-Miliz. Bei einem dieser Angriffe war am Freitag am Stadtrand von Beirut Hisbollah-Anführer Nasrallah getötet worden. Bei diesem Angriff wurden nach israelischen Angaben weitere führende Mitglieder der Terrororganisation getötet.
    Die Hisbollah hatte gestern den Tod Nasrallahs bestätigt. Am Sonntag sprach sie von insgesamt sieben weiteren getöteten Führungsmitgliedern. Der Iran und andere Verbündete der Hisbollah verurteilten die Tötung Nasrallahs und drohten mit Vergeltung.

    Israelische Luftwaffe greift Ziele im Jemen an

    Nach eigenen Angaben griff die Luftwaffe Israels am Sonntag auch Ziele im Jemen an. Der großangelegte Einsatz mit dutzenden Kampfflugzeugen habe Einrichtungen der militant-islamistischen Huthi-Miliz gegolten, teilten die Streitkräfte mit. Attackiert wurden demnach unter anderem Kraftwerke sowie ein Hafen, der für Ölimporte genutzt wird. Über diesen hätten die Huthi iranische Waffen und militärische Güter transportiert, hieß es. Nach Angaben der Huthi kamen bei den Angriffen vier Menschen ums Leben.
    Die Huthi greifen vom Jemen aus regelmäßig die Schiffahrt im Golf von Aden und im Roten Meer mit Raketen an, aber auch immer wieder Ziele in Israel. Sie stellen dies als Unterstützung der Hamas-Terrororganisation im Krieg gegen die israelische Armee im Gazastreifen an.
    Diese Nachricht wurde am 30.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.