Laut Polizei haben die zwei Männer jüdische Betende in einer Synagoge im Stadtteil Har Nof mit Messern und Äxten angegriffen und auch mit einer Pistole geschossen. Herbeigerufene Polizisten hätten die beiden nach einem kurzen Feuergefecht getötet. Israelische Medien berichten, die zwei Angreifer stammten aus dem arabischen Ostteil Jerusalems.
Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas nannte den Anschlag eine "heroische Tat". Hamas-Sprecher Muschir al-Masri und auch ein Vertreter der Terrorgruppe Islamischer Dschihad nannten sie die Rache für den Tod eines arabischen Busfahrers. Der war am Sonntagabend erhängt in einem Bus aufgefunden worden. Seine Familie beschuldigte jüdische Extremisten, hinter der Tat zu stecken, die israelische Polizei spricht allerdings von Selbstmord.
Israelis und Palästinenser verurteilen Anschlag
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beschuldigte nicht nur die Hamas, hinter der Tat zu stecken, sondern auch Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas. Diesem warf er vor, die Palästinenser zu Gewalttaten anzustacheln. Abbas distanzierte sich jedoch von dem Angriff. Die Palästinensische Autonomiebehörde teilte mit, der Präsident verurteile die Tötung von Zivilisten, gleich wer die Täter seien. Auch US-Außenminister John Kerry verurteilte den Anschlag, er sprach von sinnloser Brutalität. Am Rande eines Besuchs in London forderte er die Palästinenserführung auf, alles zu unternehmen, damit die Aufwiegelung zur Gewalt beendet wird.
In den vergangenen Wochen war es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern gekommen. Ein Auslöser für die Spannungen war der Streit um die Nutzung des Tempelbergs in Jerusalem, der sowohl Juden als auch Muslimen heilig ist. Auch der Tod des Busfahrers hatte gestern neue Spannungen ausgelöst; im Osten Jerusalems kam es zu Ausschreitungen.
(stfr/tj)