Gazastreifen
Israel weist Völkermord-Vorwurf von Amnesty International zurück

Israel hat einen Bericht von Amnesty International zurückgewiesen, in dem von Völkermord im Gazastreifen die Rede ist. Das israelische Außenministerium warf der Organisation Fanatismus vor und erklärte, der Bericht sei völlig falsch und beruhe auf Lügen. Amnesty schreibt, Israel habe absichtsvoll Leid und Zerstörung über die palästinensische Bevölkerung gebracht.

    Ein Krankenwagen fährt an Trümmern zerstörter Gebäude in Beit Lahia vorbei.
    Zerstörte Gebäude im Gazastreifen (Mohammed Alaswad / APA Images via / Mohammed Alaswad)
    Amnesty-Generalsekretärin Callamard erklärte, die Recherchen hätten ergeben, dass Israel über Monate Akte des Völkermords begangen habe und weiterhin begehe. Die Regierung habe zahllose Mahnungen wegen der katastrophalen humanitären Lage ignoriert und sich über rechtsverbindlich angeordnete Maßnahmen des Internationalen Gerichtshofs hinweggesetzt. Die Organisation verweist zudem darauf, dass der IGH Israel wiederholt aufgefordert habe, unverzüglich Maßnahmen zu ergreifen, um unter anderem die humanitäre Versorgung der Zivilbevölkerung sicherzustellen.

    Israel: "Völkermörderisch war der Angriff der Hamas"

    Der Amnesty-Bericht zur israelischen Reaktion auf den Hamas-Terrorüberfall umfasst knapp 300 Seiten. Das Außenministerium in Jerusalem wies das Papier mit scharfen Worten zurück. Nicht Israel begehe Völkermord. "Völkermörderisch" sei vielmehr der Angriff der Hamas auf Israel vom 7. Oktober 2023 gewesen. Israel verteidige sich selbst und handele in voller Übereinstimmung mit internationalem Recht, betonte das Ministerium.
    Der Vorwurf des Völkermords wird auch von vielen Staaten gegen Israel erhoben. Südafrika hat vor dem Internationalen Gerichtshof ein Verfahren wegen Verstoßes gegen die Völkermordkonvention eingeleitet.
    Diese Nachricht wurde am 05.12.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.