Feuerpause im Gazastreifen
Israelis warten auf Freilassung der ersten Geiseln

Die zwischen Israel und der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen vereinbarte viertägige Feuerpause ist heute früh offiziell in Kraft getreten. Am Nachmittag sollen im Zuge der Vereinbarung die ersten 13 im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freigelassen werden.

    Israelis versammeln sich in Tel Aviv auf dem Museumsplatz und warten auf einen Teil der von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln.
    Israelis versammeln sich in Tel Aviv auf dem Museumsplatz und warten auf einen Teil der von der Hamas aus Israel verschleppten Geiseln. (dpa / Ilia Yefimovich)
    Bei ihnen handelt es sich um Frauen und Kinder. Im Gegenzug sollen 39 palästinensische Häftlinge aus der Haft in Israel entlassen werden. Diese sind laut einem Bericht des israelischen Nachrichtenportals Ynet auf dem Weg zu einem zentralen Gefängnis. Es handele sich um 24 Frauen und 15 Minderjährige.
    Laut dem israelischen Militär wurde im Grenzgebiet am Morgen noch Raketenalarm ausgelöst. Wie der ägyptische Fernsehsender Al-Kahira News berichtete, überquerten im Süden des Küstengebiets mehrere Lastwagen mit Lebensmitteln und Medikamenten den Grenzübergang Rafah. Die israelische Armee teilte mit, es seien zudem acht mit Treibstoff oder Gas beladene Fahrzeuge an Hilfsorganisationen der Vereinten Nationen übergeben worden.
    Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums soll die israelische Armee nach Beginn der Feuerpause gewaltsam gegen Palästinenser vorgegangen sein. Demnach befanden sich die Menschen entgegen militärischer Anordnung auf dem Weg zurück in den Norden des Gazastreifens. Berichten zufolge wurden zwei Personen getötet und mehrere verletzt. Ein israelischer Militärsprecher sagte, man prüfe die Berichte.

    Patienten werden aus Krankenhaus geholt

    Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdienstes Roter Halbmond sind zehn Krankenwagen unterwegs zur Evakuierung von Patienten aus Gaza-Stadt. Der Einsatz sei mit den Vereinten Nationen abgestimmt, teilte die Organisation mit. Die Rettungswagen seien in Chan Junis im Süden aufgebrochen. Sie sollten Kranke und Verletzte aus dem Al-Ahli-Krankenhaus abholen.
    Medienberichten zufolge sind auch an der israelischen Grenze zum Libanon die Kampfhandlungen eingestellt worden. Die dortige Hisbollah-Miliz ist nicht Teil des Waffenruhe-Abkommens, das unter anderem von Katar vermittelt wurde. Israel werde nur bei neuen Angriffen aus dem Libanon militärisch reagieren, hieß es.
    Der israelische Verteidigungsminister Galant kündigte an, dass die Armee den Militäreinsatz im Gazastreifen nach der Waffenruhe mindestens zwei weitere Monate fortsetzen werde. Auch danach werde es noch viele Einsätze in dem Palästinensergebiet geben. Diese würden so lange andauern, bis von dort keine militärische Bedrohung für Israel mehr ausgehe, erklärte Galant.

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    Diese Nachricht wurde am 24.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.