Nahostkrieg
Israelische Armee startet Impfaktion nach Poliovirus-Entdeckung im Gazastreifen

Nach der Entdeckung des hochansteckenden Poliovirus in Abwasserproben im Gazastreifen hat die israelische Armee mit einer Impfaktion für ihre in dem Palästinensergebiet eingesetzten Soldaten begonnen. Diese gelte "für alle Bodentruppen, sowohl reguläre als auch Reservetruppen", erklärte das Militär. Zudem werde die palästinensische Bevölkerung mit Impfstoffen versorgt.

21.07.2024
    Das Flüchtlingslager in Khan Younis im Gazastreifen
    Das Flüchtlingslager in Chan Yunis - im Gazastreifen ist das Poliovirus nachgewiesen worden (Archivbild). (dpa / picture alliance / Habboub Ramez )
    Die gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium getroffene Entscheidung ziele darauf ab, "die Gesundheit der Soldaten und der israelischen Bürger zu schützen". Weiter hieß es, die israelische Armee arbeite auch mit anderen Organisationen zusammen, um Impfstoffe für die Bevölkerung des Gazastreifens in das Gebiet zu bringen. Bislang seien 300.000 Impfstoffe ausgeliefert worden.

    Poliovirus in Abwasserproben aus Gazastreifen gefunden

    In Abwasserproben im Gazastreifen war in israelischen Laboren nach Angaben des Gesundheitsministeriums der Poliovirus-Typ 2 nachgewiesen worden. Die Weltgesundheitsorganisation WHO teilte mit, Ende Juni sei in sechs Gebieten das Virus gefunden worden. Allerdings seien bisher keine damit verbundenen Infektionen bekannt, hieß es am Freitag. Auch wurden keine damit verbundenen Fälle von Lähmungserscheinungen registriert.
    Die Krankheit Poliomyelitis - der medizinische Begriff für Kinderlähmung - wird durch ein akut ansteckendes Virus ausgelöst, das das Rückenmark angreift und bei Kindern irreversible Lähmungen verursachen kann.
    Diese Nachricht wurde am 22.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.