US-Reise
Israelischer Historiker Zimmermann: Netanjahu will Rückhalt demonstrieren - Rede vor Kongress "inhaltslos"

Der israelische Historiker Zimmermann sieht in dem USA-Besuch von Israels Premierminister Netanjahu vor allem eine Signalwirkung. Netanjahu wolle die Botschaft in die Heimat senden, dass er sowohl zu der aktuellen US-Führung als auch zu den Republikanern Beziehungen pflege, sagte Zimmermann im Deutschlandfunk.

26.07.2024
    US-Präsident Joe Biden (rechts) trifft den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im Oval Office des Weißen Hauses.
    US-Präsident Biden empfängt Israels Regierungschef Netanjahu. (AP / dpa / Susan Walsh)
    Das Verhältnis der Regierung Netanjahu zu den Demokraten von Präsident Biden beurteilt der Historiker dennoch als schlecht. Laut Zimmermann hofft die Regierung Netanjahu, dass Trump die Wahlen im November gewinne.
    Netanjahus Rede vor dem US-Kongress bewertete Zimmermann als "inhaltslos". Der Regierungschef habe nicht gesagt, wie es weiter gehe in den Bemühnungen um die Freilassung der israelischen Geiseln aus der Gefangenschaft der Terrororganisation Hamas, kritisierte der in Tel Aviv lehrende Professor. Auch über weitere Friedensbemühungen im Gaza-Krieg habe er nicht gesprochen.
    Grundlage für die derzeitigen Verhandlungen ist ein im Mai von US-Präsident Biden vorgelegter israelischer Stufenplan. Dieser sieht zunächst eine vorläufige Waffenruhe vor. Zimmermann empfiehlt, weiter über den Plan zu verhandeln. Irgendwann werde Netanjahu auch feststellen, dass man den "absoluten Sieg" nicht erreichen könne, erklärte der israelische Historiker.
    Das Interview mit Moshe Zimmermann können Sie hier nachlesen.

    Weiterführende Informationen

    Treffen mit Netanjahu - Harris dringt auf Abkommen über Waffenruhe für Gaza
    Diese Nachricht wurde am 26.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.