Archiv

Nahost
Israelischer Militäreinsatz in Dschenin offiziell beendet

Das israelische Militär hat seinen Großeinsatz in Dschenin im Westjordanland offiziell für beendet erklärt. "Die Soldaten haben die Region Dschenin verlassen", sagte eine Militärsprecherin der Nachrichtenagentur AFP. Mindestens zwölf Palästinenser und ein israelischer Soldat wurden während des zweitägigen Einsatzes getötet.

    Schwarzer Rauch steigt über der Stadt Dschenin im Westjordanland auf.
    In der Stadt Dschenin im Westjordanland gab es während der israelischen Militäroperation heftige Gefechte. (Ayman Nobani / dpa / Ayman Nobani)
    Palästinensischen Berichten zufolge gab es während des Abzugs Feuergefechte mit bewaffneten Einwohnern. Das israelische Militär bestätigte, dass dabei ein Soldat erschossen wurde.
    Der Einsatz hatte am Montag begonnen und richtete sich nach Darstellung Israels gegen militante Palästinenser-Gruppen, die das Flüchtlingslager als Rückzugsort genutzt und von dort aus Anschläge vorbereitet hätten. Dabei kam es zu den schwersten Kämpfen in Dschenin seit über zwei Jahrzehnten. Die palästinensische Seite meldete den Tod von mindestens zwölf Menschen.
    Gestern hatte UNO-Menschenrechtskommissar Türk alle Seiten zu einem Gewaltverzicht aufgerufen. Die Ereignisse unterstrichen das bekannte Muster, das Gewalt nur zu weiterer Gewalt führe.
    In der Nacht fing das israelische Militär nach eigenen Angaben fünf aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen ab. Daraufhin habe man Angriffe auf Ziele der dort herrschenden islamistischen Hamas geflogen.
    Diese Nachricht wurde am 05.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.