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Krieg im Gazastreifen
Israelisches Militär tötet versehentlich drei Geiseln der Hamas

Israels Militär hat mitgeteilt, versehentlich drei israelische Geiseln im Gazastreifen getötet zu haben. Fälschlicherweise seien die Geiseln als Bedrohung identifiziert worden, sagte Armeesprecher Hagari im israelischen Fernsehen.

    Das Bild zeigt mehrere bewaffnete israelische Soldaten vor einer Häuserruine in Gaza-Stadt.
    Israelische Soldaten bei Kämpfen in Schedschaija, Gaza-Stadt. (dpa / Moti Milrod)
    Der Vorfall habe sich während der Kämpfe im Norden des Gazastreifens ereignet. Es sei unklar, ob die Geiseln aus der Gewalt der Hamas hatten entkommen können oder ausgesetzt worden seien. Hagari ergänzte, die Armee trage die volle Verantwortung.
    Das Militär begann demnach sofort mit der Untersuchung der Geschehnisse. Hagari betonte, dass es sich bei dem Vorfall in Schedschaija - einem Viertel der Stadt Gaza - um ein "aktives Kampfgebiet" handele, in dem es in den vergangenen Tagen zu anhaltenden Gefechten gekommen sei.

    Netanjahu zum Tod der Geiseln: unerträgliche Tragödie

    Hagari ergänzte, die Armee trage die volle Verantwortung. Das israelische Militär sicherte eine transparente Untersuchung zu. Ministerpräsident Netanjahu nannte den Vorfall eine unerträgliche Tragödie und sprach den Familien der Getöteten sein Beileid aus. Der gesamte Staat Israel trauere.
    Aus der US-Regierung hieß es, der Tod der drei Geiseln sei herzzerreißend. Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, Kirby, sagte, der Fall eigne sich allerdings nicht, um ein allgemeines Urteil darüber zu fällen, ob das israelische Militär in der Lage sei, im Gazastreifen präzise vorzugehen.

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    Diese Nachricht wurde am 15.12.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.