Nahost
Israels Verteidigungsminister Gallant ruft "neue Phase" des Kriegs aus

Nach den Explosionen im Libanon hat Israels Verteidigungsminister Gallant eine "neue Phase" des Kriegs angekündigt. Dessen Schwerpunkt verlagere sich nach Norden, sagte Gallant nach Angaben seines Büros. Dort liefern sich Israels Armee und die libanesische Hisbollah-Miliz seit Monaten Gefechte.

    Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant (vorne rechts) an der Grenze zwischen Ägypten und dem Gazastreifen
    Israels Verteidigungsminister Yoav Gallant (vorne rechts) auf einem Archivfoto (IMAGO / Xinhua / IMAGO / Ariel Hermoni-GPO)
    "Wir stellen Kräfte, Ressourcen und Energie für den nördlichen Bereich bereit", sagte Gallant den Angaben nach bei dem Besuch eines Luftwaffenstützpunkts. Die neue Phase des Kriegs erfordere Mut, Entschlossenheit und Durchhaltevermögen. Die Armee habe zusammen mit dem Auslandsgeheimdienst Mossad "hervorragende Leistungen erbracht", sagte Gallant, ohne Details zu nennen. Zu den massenhaften Explosionen von Kommunikationsgeräten der Hisbollah im Libanon mit zahlreichen Toten und Verletzten hat sich Israel bislang nicht direkt geäußert. Die Terrororganisation macht Israel dafür verantwortlich.
    Gallant erinnerte an das kürzlich festgelegte Kriegsziel Israels: die Rückkehr geflüchteter israelischer Bürger in das Grenzgebiet. Auch Israels Ministerpräsident Netanjahu versprach dies in einer Videoansprache erneut. Generalstabschef Halevi zufolge ist die Armee bereit, alles Nötige zu tun, um die Bedingungen dafür zu schaffen. "Wir haben noch viele Fähigkeiten, die wir bislang noch nicht eingesetzt haben", erklärte Halevi.
    Seit Beginn des Gaza-Kriegs vor fast einem Jahr kommt es fast täglich zu Konfrontationen zwischen der Hisbollah und dem israelischen Militär. Zehntausende mussten auf beiden Seiten ihre Wohnorte verlassen. Die mit der Hamas verbündete Hisbollah will die Waffen erst bei Erreichen einer Feuerpause im Gazastreifen schweigen lassen. 
    Diese Nachricht wurde am 18.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.