Darauf stehen fünf bis 15 Jahre Haft. Die Anklageschrift nennt gleich drei in Frage kommende Terrororganisationen; die islamistische Gülen-Bewegung, die die kurdische PKK und linksextremistische DHKP-C. Für welche sich Peter Steudtner engagiert haben soll, lässt die Anklageschrift offen.
Vorgeworfen wird dem Berliner Menschenrechtsaktivisten in der Verschlüsslung von Nachrichten auf Mobiltelefonen geschult zu haben. Steudtner und die meisten anderen Angeklagten waren am 5. Juli auf der Insel Büyükada vor Istanbul festgenommen worden, wo das Seminar stattfand.
Den größten Teil der Untersuchungshaft verbrachte der 46-Jährige im Hochsicherheitsgefängnis Silivri, wo auch der deutsch-türkische Journalist Deniz Yücel einsitzt. Die Bundesregierung hat sich wiederholt für eine Freilassung Steudtners eingesetzt. Der türkische Aussenminister Cavusoglu hatte Anfang Oktober ein beschleunigtes Verfahren in Aussicht gestellt. Kurz darauf wurde die Anklageschrift vorgelegt.
Unter den elf Angeklagten befinden sich auch die Direktorin und der Vorstandssprecher von Amnesty International in der Türkei. Zum Prozessauftakt wird auch die bisherige Bundestagsvizepräsidentin und Grünen-Politikerin Roth erwartet.